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Eingesandt:  Leserbrief

Man muss die Chancen sehen wollen

Zur Abstimmung über das Klimaschutzgesetz

Ich gehöre der Generation der Babyboomer an, die wohl am meisten von den Entwicklungen der letzten hundert Jahre profitiert hat. Der rasante Fortschritt und unser moderner Lebensstil haben einen hohen Preis. Die Erde erwärmt sich viel schneller als erwartet. Die Folgen davon, wie Dürren oder Überschwemmungen, können wir erst erahnen. Und die Folgen der Folgen ebenso.

Nein, erdgeschichtliche Klimaveränderungen können wir nicht beeinflussen, das Tempo, in dem die Erderwärmung aktuell voranschreitet, schon, denn es ist menschengemacht. Unser Land hat seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine beispiellose Entwicklung vom armen Bauernstaat zu einem der modernsten und am höchsten entwickelten Länder geschafft.

Um dieses «Wunder» möglich zu machen, mussten sich Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft eng zusammenschliessen und an einem Strick ziehen, um Innovation und Fortschritt eine Chance zu geben. Genau so sollten wir es jetzt mit der Herausforderung Klimawandel halten.

Ein Bekenntnis zu einer klimaneutralen Schweiz bis 2050 und damit ein Umbau zu einem nachhaltigen, modernen System bietet ja auch unzählige Chancen und Möglichkeiten für Wirtschaft, für Technik und Forschung, für uns alle. Rückwärts schauen oder in Schockstarre verharren und mal abwarten bringt nichts. Es gilt, zusammenzuhalten, mutig nach vorne zu gehen, Lösungen zu finden und Innovationen zu fördern, wenn es dieses Mal nicht um ein besseres Leben, sondern um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen geht.

Die Chancen sind da. Man muss sie nur sehen wollen! Am 18. Juni geht es aus meiner Sicht nicht um die eigenen, persönlichen Befindlichkeiten und Bedürfnisse, sondern vor allem auch darum, im Sinne der uns nachfolgenden Generationen zu handeln. Für mich ist deshalb ein Ja zum «Klimaschutz» alternativlos.