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Eingesandt:  Leserbrief

Im Hamsterrad des Wachstums

Zum Tunnel von Pfäffikon nach Schwyz

Als «visionäres» Generationenprojekt wird ein Megatunnel, der den Kanton von Nord nach Süd durchqueren soll, angepriesen. Dabei zeigt diese Idee einmal mehr, dass die Wachstumsstrategie des Kantons Schwyz dringend überdacht werden sollte.

Der Kanton Schwyz hat im langjährigen Schnitt Bevölkerungswachstumsraten von einem Prozent, das ist ähnlich dem Wachstum von Entwicklungsländern, wie zum Beispiel Bangladesch. Der Treiber dieses Wachstums ist nach wie vor das Fehlen einer überlegten, notwendigerweise auch restriktiven Einwanderungspolitik.

Dieses unnatürliche Wachstum führte entgegen anderslautender Verlautbarungen nicht zur Lösung von Problemen wie dem Fachkräftemangel oder der Stärkung des Gesundheitswesens. Im Gegenteil: Mittlerweile haben wir sogar Mühe, unsere pflegebedürftigen Schwyzer in den Altersheimen zu betreuen. Im Infrastrukturbereich hinken wir Jahre hinterher, der ganze Kanton gleicht einer Baustelle!

Nicht zuletzt wird Jahr für Jahr unsere Freiheit durch Gesetze und Verordnungen mehr und mehr eingeschränkt. Wohin soll das unbegrenzte Wachstum in unserem begrenzten Kanton führen? Das frage ich mich als junger Familienvater, der seinen Kindern ein lebenswertes Gemeinwesen hinterlassen möchte. Die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Medien sind gefordert, den unbedingten Wachstumsglauben zu überdenken.

Ist für den Erhalt unseres Wohlstandes wirklich ein rein quantitatives Wachstum nötig? Nehmen wir als Kanton und auch als souveräner Staat die Bevölkerungspolitik in die eigenen Hände? Oder lassen wir dieses ungesunde Wachstum wie ein Naturereignis über uns ergehen, ohne selber die Initiative zu ergreifen? Es sind alternative Visionen gefragt, und mit alternativ meine ich nicht gigantische Infrastrukturprojekte.

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