Im Jahr 2020 haben wir Brunner dem 5,2-Mio.-Projekt Seeufergestaltung zugestimmt. Mit Einsprachen während der letzten drei Jahre wurde das Projekt verhindert. Gemäss «Bote» vom 13. September ist mit weiteren Verzögerungen zu rechnen. Unser Dorfhafen ist wie das Schilte-Nüni oder die Bundeskapelle ein Bestandteil des historischen Dorfbildes und funktioniert seit 700 Jahren.
Im Jahr 1315 wurde der Morgartenbrief in Brunnen am See verfasst. Die Urner und Unterwaldner haben mit ihren Flachbodenbooten in Brunnen angelegt. Die damalige natürliche Hafenböschung ist mit Natursteinplatten nachgebildet. Das Bauprojekt Seeufergestaltung befindet sich entsprechend im Isos-Perimeter «Uferstreifen mit Grosshotels, Quaianlage mit Platanenreihen, Hafen» und ist als Erhaltungsziel eingestuft.
Im Bestand sind sieben Bootsanleger 90 Grad zum Ufer bewilligt. Die Gemeinde plant heute zwei neue Parallelstege. Diese liegen ausserhalb der vorgesehenen Betontreppen. Der Wellenschlag von Kursschiffen oder Föhn aus dem Urnersee wird die Kleinboote gegen die Parallelstege drücken. Schäden und Gefahrenstellen sind absehbar. Die durch die Gemeinde geplante Hafenanlage ist nicht funktional und kaum bewilligungsfähig. Die neue Einsprache des Gastwirts aus Brunnen ist gut begründet. Der funktionale Kleinhafen im Dorf soll bleiben und erneuert werden.
Eine zweite Baumreihe anstelle der heutigen Parkplätze kann realisiert werden. Auf die Treppen und die damit verursachte Reduktion der Durchflusskapazität wird verzichtet. Eine Anpassung um den bestehenden und zusätzlichen Baumbestand im Konzept Seite «Waldstätterhof» ist sinnvoll. Es wäre eine vernünftige Kompromisslösung zum halben Preis. Auf ein erneutes Planungsdesaster à la Hochkreisel können wir in Brunnen verzichten.