Im «Boten der Urschweiz» vom 31. Oktober erschien ein Artikel über das Velofahrverbot auf der Axenstrasse. Die Anzahl der Unfälle muss relativiert werden. In der Überschrift wird auf 14 Velounfälle hingewiesen. Leider wird nicht erwähnt, dass sich auf der jetzt für die Velofahrer gesperrten Strecke im genannten Zeitraum ein einziger Unfall mit Velofahrern ereignet hat. Laut einer bis ins Jahr 2011 zurückreichenden, öffentlich zugänglichen Statistik vom Astra ereigneten sich auf der Axenstrasse folgende Velounfälle mit Personenschaden: Brunnen – Wolfsprung: zwei Unfälle, Wolfsprung–Sisikon: ein Unfall. Was zu denken gibt: Im gleichen Zeitraum passierten zwischen Sisikon und Flüelen elf Unfälle. Das Argument «Velostreifen erhöht die Sicherheit» trifft demnach nicht automatisch zu; ein Velostreifen kann eine trügerische Sicherheit vermitteln. Gefahr ist immer eine persönliche Wahrnehmung und muss hinterfragt werden: Hätten Sie gedacht, dass es im gleichen Zeitraum im Ortsgebiet von Brunnen über 30 Velounfälle mit Personenschaden gegeben hat? Das Astra hat das Velofahrverbot mit der Gefahr für Velofahrer auf der Axenstrasse begründet. Doch die Anzahl Unfälle spricht eine andere Sprache, und die eigene Statistik widerlegt die Begründung vom Astra. Verstehen Sie uns nicht falsch: Jeder Unfall ist tragisch, und es wäre schön, wenn er vermieden werden könnte. Doch wenn man die Zahlen der Unfallstatistik ansieht, müsste das Velofahren auch an vielen anderen Stellen verboten werden. Es ist wichtig, dass gemeinsam nach einer anderen, tragbaren Lösung gesucht wird.