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Eingesandt:  Leserbrief

Die Steiner Chilbi hat die Grippe

Traditionsanlass löst Fragen aus

Im Talkessel ist der Besuch einer Chilbi ein geselliger, schöner und traditioneller Anlass, so auch in Steinen. Doch was hier in letzter Zeit geboten wird, macht mich nachdenklich und traurig. Der jährliche Anlass war von Anfang an sehr beliebt. An einer Uraufführung der Kapelle Jost Ribary im Jahr 1933 wurde ein Schottisch nach ihr benannt. Er ist legendär, die Chilbi war es auch. Attraktive Chilbibahnen, Marktstände und Restaurants mit guter, urchiger, hochkarätiger Ländlermusik lockten Leute aus allen Landesteilen in unser Dorf.

Mir wird ganz warm ums Herz, wenn ich an die vielen Spitzenformationen denke. Getanzt wurde bis in die Morgenstunden. Der Steiner Chilbi ging es damals super, und sie war mit Abstand die bekannteste Chilbi der Schweiz. Mit dem Wettbewerb Goldigs Örgeli haben eine Vielzahl bekannter Musikanten eine grosse Karriere gestartet. Seit 2008 ist das legendäre «Rössli» geschlossen, und auch die Zukunft der «Bierhalle» war ungewiss. Die Steiner Chilbi kämpfte mit Fieber.

Seit 2010 darf ich mit einer Arbeitsgruppe das Musigkarussell organisieren und durchführen. Junge Musikanten erhalten die Gelegenheit, mit namhaften Ländlermusikanten vor einem Publikum zu musizieren.

Seit über zehn Jahren ist das Musigkarussell ein beliebter Teil der Chilbi und verhalf zu eine namhaften Besserung. Leider reicht diese «Spritze» nicht dazu, dass es dem Anlass besser geht. Die Steiner Chilbi ist dem Sterben nahe.

Die Steiner Chilbi und ihre Tradition liegt mir am Herzen, denn dank dieser Chilbi bin ich hier seit über dreissig Jahren zu Hause. Gerne bin ich bereit, mich volksmusikalisch zu engagieren, damit diese Chilbi wieder die bekannteste und beliebteste der Schweiz ist. Darum meine Frage an den Gemeinderat von Steinen: wie weiter?