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Eingesandt:  Leserbrief

Das Gaskraftwerk-Paradoxon

Zu den Klimawahlen in Berlin und der Klimapolitik Schweiz

In der Schweizer Politik sind der Klimawandel und die Energiewende ein Dauerbrenner. Aus allen Ecken kommen Forderungen nach erneuerbaren und umweltschonenden Energiequellen. Trotzdem plant sie den Bau von Gaskraftwerken.

Dies zeigt, dass auch in der Schweiz die Suche nach einer zuverlässigen und klimaschonenden Energieversorgung eine komplexe Aufgabe ist. Andere Länder oder Städte mussten dies am Wochenende nun schmerzhaft in Erfahrung bringen.

Vielversprechende Gesetze und Verbote sollen Berlin in die Klimaneutralität führen. Dementsprechend gross waren nun die Hoffnungen auf die Abstimmung vom 26. März in Berlin über das neue Klimagesetz. Umso grösser ist jetzt aber die Ernüchterung. Obwohl in unzähligen «Sorgenbarometern» die Veränderung des Klimas als Topsorge der europäischen Bevölkerung dargestellt wird, interessieren sich im echten Leben nur wenige für Verbote, CO₂-Abgaben und unnötige Verordnungen. Selbst im tief rot-grünen Berlin.

Die Wahlbeteiligung lag weit unter 30 Prozent – der Hall aus dem Elfenbeinturm von Klimaoberaktivistin Neubauer reichte nicht bis ins Volk. Doch nun zurück in die Schweiz. Angesichts des Klimawandels und dem Ziel der Klimaneutralität erscheint es paradox, dass im Zuge der Energiewende in der Schweiz geplant ist, Gaskraftwerke zu errichten. Diese Kraftwerke setzen CO₂ frei und belasten somit das Klima. Ausserdem können sie aufgrund unsicherer Gasimporte und fehlender Gasspeicher nicht für eine zuverlässige Energieversorgung garantieren.

Für die Schweiz ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, ihre Stromversorgung jederzeit sicherzustellen. Statt sich auf unsinnige Technologieverbote zu konzentrieren, braucht unser Land eine zuverlässige, klimaschonende, bezahlbare und unabhängige Stromversorgung.

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