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Eingesandt:  Leserbrief

Danke, Herr Geisser

Zum Lehrermangel im Kanton Schwyz

Wie bitte? Es kann doch nicht sein, dass der Erziehungsrat mit der angestrebten Umfrage einmal mehr wertvolle Zeit verstreichen lässt. Die Gründe für den akuten Lehrermangel sind doch seit Langem sattsam bekannt.

Peter Geisser, Schulpräsident des Bezirks Schwyz, hat im «Boten» einen der Gründe klar benannt: markante Lohnunterschiede (bis zu 1000 Franken pro Monat) zum benachbarten Kanton Zug. Er fordert endlich schnelle und wirksame Massnahmen, um dem momentanen Lehrermangel wirksam zu begegnen. Zu erwähnen wäre sicherlich auch die Tatsache, dass im Kanton Schwyz die Klassenlehrpersonen nur mit einer Lektion (statt zwei Lektionen wie üblich) entlastet werden.

Laufen dem Kanton Schwyz die Lehrpersonen davon? Bildungsexperten fordern vehement auch vermehrte Ressourcen für die Lehrerschaft, vernünftige Klassengrössen, weniger Lektionen, wohl dosierte Reformen, aber auch Strukturänderungen, das heisst das Abbauen von künstlich konstruierter Komplexität des Unterrichtens und eine wirksame Entlastung von administrativen und zeitraubenden Tätigkeiten (das neue Beurteilungssystem lässt grüssen). Schlicht mehr Zeit für die Kernarbeit: das Unterrichten. Oder wollen wir die anerkannt hohe Qualität unseres Bildungssystems zukünftig vermehrt mit unqualifiziertem Lehrpersonal gefährden?

Unser Bildungswesen ist nach wie vor systemrelevant. Als Oberstufenlehrer hatte ich mit dem Bezirk Schwyz jahrzehntelang einen wunderbaren Arbeitgeber. Aber zurzeit bin ich besorgt: Haben die zuständigen kantonalen Bildungsbehörden und die Kantonsräte zu lange gezögert mit griffigen Massnahmen? Ich hoffe, dass es nicht zu spät ist.