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Eingesandt:  Leserbrief

Aufwertung für die Bevölkerung

Zur Kontroverse um die Hopfräben

Im Vorfeld der Renaturierungsmassnahmen in der Hopfräben machte der Gemeinderat Ingenbohl unter diesem Titel dem Stimmvolk beliebt, einem Beitrag von 250 000 Franken zuzustimmen. Der Antrag wurde angenommen, wohl im Glauben an eine in Aussicht gestellte Aufwertung der Hopfräben. Der Bevölkerung wurden in der Folge ein erheblicher Teil des Seeufers, ein übersichtlicher Fussweg vom Parkplatz bis zum Seeufer am Rande des Rieds und die Hälfte der Grünfläche zwischen Ried und Camping weggenommen. Für den Lebensraum eines Fisches (Bachneunauge) wurde ein Wassergraben erstellt. Nicht genug damit: Für ein fragwürdiges Abtauschgeschäft mit der EBS AG musste auch noch ein zweiter Wassergraben erstellt werden.

War der Bevölkerung vorher vom 11. November bis zum 25. März das Betreten des Riedlands erlaubt, wurden nunmehr das Ried und das beschlagnahmte Wiesland zum Schutzgebiet erklärt und die Bevölkerung ausgesperrt. Als Ersatz wurde der Erholung suchenden Bevölkerung ein völlig unübersichtlicher, schmaler Fussweg zur Verfügung gestellt, der um die Ecke des Betriebsgebäudes führt.

An mehreren Stellen ist nicht ersichtlich, ob jemand entgegenkommt. Für einen Spiegel an der Ecke des Betriebsgebäudes hatte das Bauamt kein Verständnis. Unterhalten wird dieser fast zugewachsene Fussweg nicht. Sodann wurde ein neuer Fuss- und Wanderweg Richtung «roter Senn» gebaut, an dessen Erstellung wohl nur die engagierten Unternehmer ihre Freude hatten.

Mit einem hohen Holzzaun, abwechselnd mit einem ebenso hohen Lebhag, wird verhindert, dass sich die Benützer dieses sogenannten Wanderwegs das Schutzgebiet, den Vierwaldstättersee und die Landschaft ansehen können.

Wo liegt denn da der Erholungsfaktor? Offenbar wird das Mini-Naturschutzgebiet bereits dadurch gestört, dass man es mit den Augen wahrnehmen könnte. Die damals als Aufwertung für die Bevölkerung angepriesene Renaturierung hat sich als gigantische Mogelpackung, nämlich als massive Abwertung für die Bevölkerung, erwiesen. Daran ändern ein paar Sitzbänke von schlechter Qualität (massiver Pilzbefall) und eine Feuerstelle nichts.

In Fortsetzung der Salamitaktik wird der Bevölkerung nunmehr durch Pro Natura ein Zutrittsverbot für die ganze Hopfräben in Aussicht gestellt. Die Petition «d’Hopfräbe ghört üs» der Mitte-Partei, welche mittlerweile auch von FDP und SVP unterstützt wird, sei der Bevölkerung zur Unterschrift empfohlen, denn die Abwertung der Hopfräben für die Bevölkerung muss ein Ende haben!

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