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Eingesandt:  Leserbrief

Alterspflege dringend verbessern

Zu «Das Trauerspiel ist vorüber, die Trauer aber noch lange nicht».

Ursula Studer hat mich mit den Ausführungen zur Schliessung des Altersheims St. Anna in Steinerberg zutiefst berührt. Sie zeigt auf, was auch ich in meinen 15 Jahren Arbeit in der Pflege erlebt habe.

Im Laufe der Jahre hat sich der Pflegealltag immer mehr zum Nachteil der Bewohner entwickelt. Dazu gehört, dass einerseits die Bürokratie aufgebaut und andererseits Pflegepersonal abgebaut wurde. Zusätzlich wird dem Pflegepersonal immer weniger Zeit für die Pflege von Bewohnerinnen und Bewohnern eingeräumt. Vieles scheint wichtiger zu sein, als Zeit mit jenen Menschen zu verbringen, die das Altersheim als ihr letztes Zuhause erleben.

Es geht nicht darum, diesen Personen ein Fünf-Sterne-Hotel zu bieten. Sie benötigen einen Ort mit pflegeorientierter Einrichtung und einen Ort, an dem sie liebevolle Pflege erhalten. Diese Pflegeleistung kann jedoch nur sichergestellt werden, wenn das Pflegepersonal einerseits motiviert zur Arbeit erscheint und andererseits genügend Zeit für die Pflege zur Verfügung gestellt wird. Hierfür müssen jedoch alle Bedingungen stimmen.

Zudem sind Bewohnerinnen und Bewohner dem ständigen Wechsel von Pflegepersonal machtlos ausgeliefert und können keinen Einfluss darauf nehmen. Bezugspersonen kommen und gehen, was das Leben im Altersheim nicht einfach macht. Denn speziell im Alter können viele Menschen Veränderungen nur schwer verkraften, was bei ihnen Stress und Angst auslöst.

Dabei geht die Geborgenheit eines Daheims verloren. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen in den Altersinstitutionen wie auch die Politiker im Kanton Schwyz die negative und falsche Entwicklung sehen und baldmöglichst die richtigen Massnahmen treffen. Ziel muss sein, eine Verbesserung im Pflegealltag zu erreichen, damit Menschen in ihren letzten Jahren würdevoll begleitet werden können.

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