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Über dieses Silber jubelt auch ein Zuger

Überraschend und hoch erfreulich ist das Schweizer Damen-Doppel im Tennis Zweite geworden – nicht ganz ohne Zuger Beteiligung.
Stolz auf Silber in Rio (von links): Severin Lüthi, Martina Hingis, Timea Bacsinszky, Dimitri Zavialoff und Harald Leemann aus Zug.
Bild: Bild Facebook/SRF Sport

Auf dem Foto des Schweizer Fernsehens, das auf Facebook im Internet zu sehen ist, strahlt Zufriedenheit aus allen Gesichtern. Kein Wunder. Die vor der Kulisse der Copacabana in Rio de Janeiro postierte Gruppe freut sich über die Silbermedaille im Tennis-Damen-Doppel, die bekanntlich Martina Hingis und ihre Partnerin Timea Bacsinszky jüngst gewonnen haben. Eine besondere Leistung, weil dieses Silber nach dem Ausfall von Roger Federer ja das einzige Edelmetall der Swiss-Tennis-Delegation bei den Olympischen Spielen ist. Nicht zu übersehen auf dem Gruppenfoto: Neben Teamchef Severin Lüthi, Martina Hingis, Timea Bacsinszky, Dimitri Zavialoff, dem offiziellen Damentrainer und Coach von Bacsinszky, steht auch ein Zuger: Harald Leemann.

Nicht unter den 126 Funktionären

Wie kommts, dass der 36-jährige Zuger Arzt sich in diese illustre Phalanx der Siegerinnen um Tennislegende Martina Hingis einreiht? Und das auch noch im Tenü des schweizerischen Olympia-Teams? «Harald Leemann war effektiv als Teil des von uns akkreditierten Betreuerteams für unsere Tennisspielerinnen in Rio vor Ort», erklärte Sandra Pérez, Kommunikationschefin von Swiss Tennis, gestern gegenüber unserer Zeitung. Das überrascht insofern nicht, weil der Zuger Mediziner bereits im April dieses Jahres als offizieller Teamarzt die Frauen-Fed-Cup-Mannschaft in Luzern betreute.

Indes, Leemann ist auf der Liste der offiziellen 126 Funktionäre, die mit den Schweizer Athletinnen und Athleten zu den Olympischen Spielen nach Brasilien gereist sind und diese dort als Trainer, Arzt, Techniker oder Teamchef betreuen und unterstützen, gar nicht vermerkt. Wie geht das?

«Betreut eine Sportlerin»

Sein neuer Arbeitgeber, das GZO Spital in Wetzikon, wo Leemann seit Juli als Sportmediziner angestellt ist, teilt auf Anfrage ganz diplomatisch mit, dass der Zuger gerade in Rio weile, «um dort eine Sportlerin zu betreuen». Bei Swiss Tennis wird einem dann genauer verklickert, um welche Sportlerin es sich konkret handelt: «Harald Leemann ist doch der Freund von Martina Hingis, und er betreut diese als Privatcoach in Rio», lässt ein Trainer wissen. Und Martina Hingis sei ja relativ «unabhängig von Swiss Tennis» und könne ihr Team selbst bestimmen. Fabio Gra­megna, Mediensprecher des Swiss-Olympic-Teams, rückt das Ganze dann doch noch ins richtige Licht: «Herr Leemann ist Privatcoach von Martina Hingis und offiziell akkreditiert. Eigentlich hätte er deshalb auch auf der offiziellen Funktionärsliste erscheinen müssen – aber das hat man offensichtlich vergessen.»

Hingis’ Spuren in Zug

Dabei macht das Gerücht schon länger in Zug die Runde, dass Martina Hingis und der sportlich ambitionierte Harald Leemann, selbst Tenniscrack beim TC Zug, neuerdings ein Paar sind. So manches Mitglied des Zuger Clubs versichert, die beiden auch schon mit eigenen Augen auf der Anlage im Göbli gesehen zu haben. Für Martina Hingis muss ihre neue Zuger Verbindung eine Art Wiedersehen sein, war sie doch vor vielen Jahren, auf dem Höhepunkt ihrer Tennis-Einzelkarriere, das Aushängeschild von V-Zug in Sachen Marketing für Waschmaschinen und Backöfen. Und was sagt Harald Leemann selbst dazu – der die 35-Jährige offenbar beim Fed-Cup in Luzern kennen gelernt hat? Er war gestern auf seinem Handy nicht zu erreichen – und hat zuvor bereits signalisiert, nichts zu seiner neuen Tennisbekanntschaft sagen zu wollen. Schade.

Wolfgang holz

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