notifications
Zug/Rio

Ihr freiwilliger Einsatz in Rio

Am Samstag starten in Rio de Janeiro die Olympischen Sommerspiele. Bei den Vorbereitungen vor Ort haben vier Swiss Volunteers mitgeholfen. Eine von ihnen ist die Zugerin Simone Dietrich.
Simone Dietrich aus Zug ist eine von vier Freiwilligen aus der Schweiz, die in Rio de Janeiro bei den Vorbereitungen zu den Olympischen Sommerspielen mithelfen.
Bild: PD

Vanessa Varisco

Es ist nicht ihr erstes Mal in Rio und auch nicht das erste Mal, dass sie als Volunteer an einer grossen Sportveranstaltung teilnimmt. Dennoch ist Simone Dietrichs Einsatz jedes Mal etwas ganz Besonderes. «Ich mag Rio und bin mit der Stadt vertraut. Es ist eine eigene Welt inmitten verschiedener Welten und Realitäten», berichtet die 39-jährige Zuger Primarlehrerin, die es immer wieder ins vielseitige Südamerika zieht. Aber sie hat auch bemerkt, dass ein starker Wandel stattfindet. «Alles oder zumindest sehr vieles hat sich verändert, und manche Baustellen sind nicht fertiggestellt. Aber es gibt zugleich praktische Neuerungen, so hat es jetzt beispielsweise sogar ein Tram im Stadtzentrum. Das sind wohl die zwei Seiten der Medaille», schliesst Simone Dietrich daraus. Sie hofft auf viele spannende Begegnungen mit Menschen aus aller Welt, und ausserdem lernt sie dabei, einfach zu geniessen. «Ich plane gerne, doch das kann ich hier für einmal nicht. Es ist ein Lernfeld für mich, welches mir guttut und mich persönlich weiterbringt.»

Jeder Tag eine Überraschung

Während ihrer Zeit in Rio wird Simone Dietrich in der Villa Olympica tätig sein. Unter dem Begriff «Internationale Beziehungen» wird ihre Aufgabe zusammengefasst. So muss sie beispielsweise die Athleten aus Hongkong vom Flughafen abholen. «Jeder Tag ist eine Überraschung, ich weiss nie, was er mit sich bringt und was mich erwartet. Es gibt viel zu tun», erklärt die Zugerin. Aber da sie die brasilianische Metropole bereits von früheren Reisen kennt, steht sie nicht unter dem Druck, neben ihrem Einsatz an den Olympischen Spielen auch noch die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten entdecken zu wollen.

Engagement an einer Schule

Die Idee, sich für die freiwillige Mitarbeit an der Olympiade zur Verfügung zu stellen, ist entstanden, weil sie aufgrund ihres Bildungsurlaubs die Möglichkeit hatte, in einer Schule in einer der Favelas (Armenviertel) mitzuarbeiten. Also entschied sie sich, dies gleich zu verbinden. «Auch in der Schweiz bin ich immer wieder als Volunteer im Einsatz», so die Zugerin weiter. Neben den menschlichen Kontakten schätzt sie die Region auch wegen ihrer Landschaft. «Rio ist vielseitig, es gibt hier Berge und Meer. Eine schöne Kombination.»

Obwohl Simone Dietrich mit Freude an der erwähnten Schule und in der Villa Olympica mit anpackt, räumt sie ein, dass sie sich angesichts des aktuellen Geschehens auf der Welt auch Gedanken bezüglich Sicherheit macht. «Ich bin natürlich achtsam. Aber was das Leben alles noch mit mir vorhat, weiss ich ja nicht. Vor Ort herrscht eine ständige Militär- und Polizeipräsenz. Vielleicht gibt es somit eine Art Sicherheit. Oder vielleicht ist es auch nur eine vorgetäuschte?» Die Zugerin gibt sich jedoch optimistisch. «Ich möchte mein Leben nicht von anderen beeinflussen lassen.»

Mit ihrem Einsatz in Rio erhält Simone Dietrich einen spannenden Einblick in eine andere Welt und lernt viel Neues kennen. Nachdem mit einem Einsatz im Rahmen der Paralympics ihre Freiwilligenarbeit abgeschlossen ist, wird sie noch eine Weile in Brasilien bleiben, bevor sie im Herbst mit einer Menge Erinnerungen und wertvoller Erfahrungen in die Schweiz zurückkehrt.

Kommentare (0)