Sandra Monika Ziegler
Einer von fünf Gemeinderatssitzen ist in Malters noch zu haben. Beim zweiten Wahlgang am kommenden Sonntag entscheidet sich, wer diesen übernehmen wird.
Das Resultat des ersten Wahlgangs:
Diese zwei Kanidaten kämpfen um den letzten Sitz:
Aladino Cavallucci (IGM)
Für Aladino Cavallucci (48) geht es einerseits um die Verteidigung des Gemeinderatssitzes der Interessengemeinschaft Malters (IGM), der durch den Rücktritt von Hans Wyss frei wurde. Andererseits will er im bereits bürgerlichen Gemeinderat eine parteiunabhängige Kraft etablieren.
Der Jobcoach kam vor 13 Jahren nach Malters: «Auf der Suche nach einem Wohnort mit guten Zugsverbindungen, bin ich in Malters fündig geworden.» Cavallucci ist Fussballtrainer bei den Junioren und aktives Vorstandsmitglied im Verein Pro Ennigen. Durch seine jahrelange Arbeit am Schul- und Wohnzentrum Schachen kannte er das Dorf. Heute lebt er mit seiner Frau und den beiden Kindern in Malters.
Für ihn ist Sicherheit auf Schulwegen wichtig
«Wir sind eine breit aufgestellte unabhängige Kraft. Wir haben politisch bereits Verantwortung übernommen und Einsitz in allen Kommissionen und genau das wollen wir auch weiterhin beibehalten. Durch unser Engagement sind wir auch bekannt im Dorf», sagt Cavallucci. Als einen der Brennpunkte in der Malterser Politik sieht er die Sicherheit der Schul- und Velowege. Dies sei umso wichtiger, als dass Malters stetig wachse. Kinder müssen sicher in die Schulen kommen, so Cavallucci.
Weiter wolle er auch dem Klima- und Umweltschutz eine Stimme im Gemeinderat geben. Seine Chancen sieht er als intakt und hofft auf eine hohe Stimmbeteiligung. Von der IGM stellt sich am kommenden Sonntag für die Controlling-Kommission auch Anita Ottiger zur Wahl.
Martin Wicki (SVP)
Kontrahent von Aladino Cavallucci ist Martin Wicki (36) von der SVP. Auch er verpasste im ersten Wahlgang das absolute Mehr. Er ist in Malters geboren und seither in der Gemeinde geblieben. Seine Bodenständigkeit erklärt der verheiratete Vater von zwei Kindern so: «Ich komme vom Bauernhof und bevorzuge pragmatische Lösungen.»
Die SVP ist eine wählerstarke Partei. Trotzdem hat sie bis anhin noch keinen Sitz im Gemeinderat. Wie stehen die Chancen jetzt? Er antwortet: «Im Gegensatz zu früher haben wir dieses Mal das Gespräch mit der FDP und CVP geführt.» Aufgrund der jüngsten Zusammenarbeit auf Gemeindeebene und der Wähleranteile in den letzten Jahren, würden diese beiden Parteien den Anspruch der SVP auf einen Sitz im Gemeinderat nun klar anerkennen. «Beide Parteien haben mich als wählbaren Kandidaten taxiert. Das macht uns Mut», sagt Wicki.
Der gelernte Motorgerätemechaniker und heutige Leiter Einkauf sieht als ein Brennpunkt das Littering: «Mit der Bachputzete oder dem Entfernen von Neophyten, gibt es bereits Massnahmen, welche wir unterstützen. Das könnte mit gezielten Aktionen noch ausgebaut werden. In erster Linie muss jedoch die Bevölkerung darauf stärker sensibilisiert werden.»
Er will unter anderem mit seinem Alter punkten
Bei weiteren Aktionen denkt Wicki an den Ausbau von Solaranlagen auch auf Höfen: «In der Landwirtschaft ist punkto Energie, Wärme und Strom noch vieles möglich. Das ist jedoch mit baulichen Massnahmen verbunden und sollte nicht noch mit zusätzlichen Hürden behindert werden.»
Wicki bezeichnet sich als volksnah und will solche Diskussionen in den Gemeinderat bringen. Gewinne er die Wahl, werde nicht nur die parteipolitische Bandbreite in der Exekutive grösser. Dank seiner 36 Jahre würde dies gemäss Wicki auch zu einer «attraktiven Kombination von Jugend und Erfahrung» führen und zudem eine neue Ära der SVP einläuten: Der Einzug in den Gemeinderat ist ein lang gehegtes Ziel der Malterser Ortspartei. Ebenfalls für die SVP will Cyrill Merz in die Controlling-Kommission.