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Obwalden

Zwei Junge verhindern in Giswil stille Wahlen

Daniel Windisch und Robin Rohrer machen sich den frei werdenden Giswiler Gemeinderatssitz streitig.
In Giswil gibt’s wie in Alpnach, Kerns und Sarnen Kampfwahlen für den Gemeinderat. (Bild: Dominik Wunderli (Giswil, 25. April 2019))

Matthias Piazza

In Engelberg, Lungern und Sachseln ist schon alles entschieden. Fast hätte auch Giswil zu den Gemeinden mit stillen Wahlen gehört. Dank Daniel Windisch und Robin Rohrer haben die Bürger am 9. Februar trotzdem die Wahl, wer Nachfolger für den einzigen zurücktretenden Giswiler Gemeinderat Peter Burch von der CSP wird.

«Mit einem Doppelmandat als Gemeinde- und Kantonsrat kann ich die Interessen der Gemeinde im Kantonsrat noch besser vertreten», meint CSP-Kandidat Daniel Windisch, der im vergangenen Sommer für Barbara Dahinden im Kantonsrat nachrutschte. Als kinderloser Unternehmer mit drei festangestellten Mitarbeitern könne er sich die Zeit selber einteilen, um alles unter einen Hut zu bringen. Der 30-Jährige ist Inhaber der Windisch AG, einer Unternehmung für audiovisuelle Dienstleistungen in Sarnen. Als Offizier in der Feuerwehr und Absolvent eines Ingenieur- und Wirtschaftsstudiums sei das frei werdende Departement Sicherheit wie geschaffen für ihn.

Windisch will Sitz nicht kampflos überlassen

Mit seiner Kandidatur will er den CSP-Sitz verteidigen. «Ich bin der Meinung, dass die SP mit ihrem vorgeschlagenen Kandidaten keinen zweiten Sitz bekommen sollte.» Sein Gegenkandidat Robin Rohrer wurde von der SP angefragt und wird von dieser auch unterstützt. Er tritt aber als Parteiloser an. Nimmt man den Wähleranteil der letzten Kantonsratswahlen zum Massstab, stehen der SP und der CSP je ein Sitz im siebenköpfigen Giswiler Gemeinderat zu. Dieses Kontingent wäre mit den bisherigen Gemeinderäten Beat von Wyl (SP, Gemeindepräsident) und Daniel Studer (CSP) erreicht. Von der CVP stellen sich Lisbeth Berchtold und Kurt Keller und von der FDP Hansruedi Abächerli der Wiederwahl. Auch Thomas Burch von der IG Giswiler Landwirtschaft kandidiert wieder.

SP will stille Wahl verhindern

Hinter der Kandidatur des 24-jährigen Robin Rohrer, der jüngste Gemeinderatskandidat Obwaldens, steht massgeblich der Biobauer Ambros Albert, Präsident der SP-Ortsgruppe Giswil und amtierender Kantonsrat (Ausgabe vom 16. Januar). Auch er will stille Wahlen verhindern. «Nach acht Jahren soll es endlich wieder richtige Gemeinderatswahlen mit einem Wahlkampf geben», sagte er. So habe sich die Ortsgruppe auf die Suche gemacht – und zwar bewusst nach Jungen. «Sie sollen nicht nur Opposition machen, sondern in der Politik eingebunden werden.» Robin Rohrer selber begründete seine Gemeinderats-Kandidatur so: «Ich will mich über politische Entscheide nicht einfach nur beklagen, sondern selber etwas dazu beitragen.» Er bleibt allerdings parteilos. So sei er für alle wählbar.

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