Stefan Dähler und Silvio Frei
Stefan Dähler und Silvio Frei
Stefan Dähler und Silvio Frei
Bei sehr starken Regenfällen ist das Kanalisationsnetz im Gebiet Steghof regelmässig überlastet und das Wasser kann nicht mehr abfliessen, was zu Überschwemmungen sowie Schäden an Gebäuden führt. Nun soll das Problem mit zwei unterirdischen Regenrückhaltebecken gelöst werden, wie die Stadt Luzern mitteilt. Diese sollen beim Schulhaus Moosmatt und auf der Fläche vis-à-vis dem Neubad entstehen, wo sich unter anderem das Freigleis und die Eschenstrasse befinden. Dafür beantragt der Stadtrat beim Stadtparlament einen Kredit von 13,1 Millionen Franken.
Regenrückhaltebecken Moosmatt
Das Regenrückhaltebecken Moosmatt soll 1,25 Millionen Liter Wasser fassen. Die Stadt will es zusammen mit dem Erweiterungsneubau der Schulanlage Moosmatt erstellen. Der Baustart ist im Herbst 2024 vorgesehen, die Arbeiten dauern rund zwei Jahre. Bei starkem Regen wird das Wasser aus dem Einzugsgebiet Allmend und Breitenlachenstrasse im Becken aufgefangen. Das Becken ist so dimensioniert, dass es nur bei einem Regenereignis, welches statistisch gesehen alle fünf Jahre vorkommt, voll wird. Dann würde möglichst viel Wasser über die Fruttstrasse, Brünigstrasse und Werkhofstrasse abgeleitet.
Regenrückhaltebecken Eschenstrasse
Das Regenrückhaltebecken an der Eschenstrasse soll 1,8 Millionen Liter Wasser fassen und insbesondere die Kanalisation auf der Achse Bleicherstrasse–Himmelrichstrasse–Moosstrasse entlasten. Die Umsetzung ist ebenfalls ab 2024 geplant und würde rund zwei Jahre dauern. Dass im Gebiet später eine neue Überbauung entsteht, sei kein Problem. «Im Bereich des Rückhaltebeckens sind keine Gebäude geplant, daher kann man dieses unabhängig realisieren», sagt Mobilitäts- und Umweltdirektor Adrian Borgula (Grüne).
Kanalrohre zu vergrössern, wäre aufwendiger
Grundsätzlich gebe es zwei Möglichkeiten, ungenügende Abflusskapazitäten zu beheben: die Kanalisationsrohre vergrössern oder Rückhaltebecken bauen. «Wir haben beides geprüft, die zweite Option ist hier zweckmässiger», sagt Borgula. Denn um Kanäle zu vergrössern, müssten Strassen im grösseren Stil aufgerissen werden, was wohl auch teurer wäre. Die Becken sind maximal auf ein Regenereignis ausgelegt, wie es im Schnitt alle fünf Jahre vorkommt. Sie wirken also bei den allermeisten grösseren Regenereignissen entlastend, so Borgula. «Wir können die Infrastruktur nicht auf absolute Sicherheit ausbauen. Es braucht einen Schwellenwert, um das Verhältnis der Kosten und des möglichen Schadens ins Verhältnis zu setzen.»