Das war’s. Wenn sie diese Kolumne lesen, habe ich meinen letzten Arbeitstag hinter mir und bin nicht mehr Teil der «Zuger Zeitung».
Bevor ich den Schlüssel abgebe, ist es Zeit fürs Dankesagen. Ihnen, lieben Leserinnen und Lesern, die sich auf meine Artikel gemeldet haben. «Sie haben etwas Grossartiges bewirkt», schrieb letztens eine Person; «Made my day», jemand anderes. Von Herzen vielen Dank für jedes «Sehr gut», «Profund recherchiert» oder «Ausgezeichnet!».
Sie können sich nicht vorstellen, wie gerne man so etwas zwischendurch hört in einer Branche, in der die Mühlen anders mahlen. Als Journalistinnen und Journalisten sind wir in keinem Kundenverhältnis mit unseren Interviewpartnern. Wir schreiben nicht für, sondern über Leute und Themen; sind nicht dem Image unserer Protagonistinnen und Protagonisten verpflichtet, sondern der Wahrheit.
Die will nicht jeder hören. Deshalb machen wir Leute wütend. Und daher können wir ziemlich sicher sein: Wird das Gegenüber hässig, haben wir wahrscheinlich die richtigen Fragen gestellt. In der Branche gilt Kritik also als Kompliment (Wenn sie ungerechtfertigt ist und im falschen Ton daherkommt. Wenn wir Fehler machen, nehmen wir die Kritik gerne an, korrigieren das Missgeschick und hassen uns die nächsten Tage selber.).
Darum: Danke auch den Stänkerern. All jenen, die gedroht haben, mich anzuzeigen und einzuklagen ohne das zu tun. Danke allen, die mir «boulevardeskes», «unsachliches» und «unchristliches» Arbeiten unterstellt und das nicht halbwegs belegt haben.
Und ein ganz besonderer Dank für das Telefonat, das angefangen hat mit: «Das ist ja wohl der Gipfel der Frechheiten, dass Sie hier nochmals anrufen, nachdem, was Sie über uns geschrieben haben.» Vielen herzlichen Dank, wirklich. Sie alle machen meinen Beruf zu etwas Besonderem und gaben mir die Gewissheit, die richtigen Fragen gestellt zu haben.
Ein kleines Best-of der Hassmails hängt hinter mir. Sobald diese Kolumne fertig ist, nehme ich die Ausdrucke runter und entsorge sie. Am Montag fange ich am neuen Ort an. Ich hoffe, ich höre bald von Ihnen. Bis dahin, alles Gute.