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Obwalden

Zum Gedenken an Hans-Heini Gasser-Sutter

Am Freitag, 29. Juli, ist der ehemalige Obwaldner Regierungsrat nach kurzer Zeit verschieden. Ein Weggefährte schaut zurück.

Markus Villiger

Hans-Heini Gasser-Sutter, Dr. sc. tech. ETH/SIA, Lungern, verschied am vergangenen Freitag (29. Juli) nach kurzer Krankheit. Am 6. April dieses Jahres durfte er seinen 90. Geburtstag feiern und stellte damals erfreut fest: «Ich bin immer noch gut zwäg.»

Der CVP-Politiker gehörte dem Obwaldner Regierungsrat von 1973 bis 1986 an und stand der Baudirektion vor. Der Bau des Loppertunnels und der Kantonsschule, die Renovation des Rathauses und die Einführung der Raumplanung waren aktuelle Dossiers, die er mit grosser Sachkenntnis und äusserst kompetent verwirklichte. Der Verstorbene war auch viele Jahre als Verwaltungsrat und Präsident des Elektrizitätswerkes Obwalden tätig. In dieser Funktion stand der Bau der unterirdischen Kraftwerkzentrale Unteraa als besonderer Höhepunkt in seiner Agenda.

Von 1957 bis 1983 war Gasser in führender Position in der damaligen Holzbau AG in Lungern tätig. So von 1976 bis 1983 als Verwaltungsratspräsident und Delegierter des Verwaltungsrates. Er entwickelte einen Typ vorfabrizierter Wohnhäuser, führte den Holzleimbau ein und baute im In- und Ausland zahlreiche Turn- und Tennishallen. Hans-Heini Gasser war auch forschend im Ingenieurholzbau tätig, insbesondere in der Statik von Flächentragwerken. Von 1991 bis 1996 war er Zentralpräsident des Ingenieur- und Architektenvereins. Eine besondere Ehrung konnte Hans-Heini Gasser von der ETH Zürich in Empfang nehmen. Er wurde als Einzelmitglied der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften ernannt. «In Würdigung seiner ausserordentlichen Fähigkeit, komplexe Vorgänge analytisch zu erfahren und in die Praxis umzusetzen», so die Laudatio.

Der Verstorbene führte von 1964 bis 2004 das Ingenieurbüro Dr. Gasser und realisierte zahlreiche Bauwerke in Stahl, Eisenbeton und Holz. Gross waren seine Verdienste als Mitglied des Verwaltungsrates der Kleinkraftwerke AG, Lungern. Anlässlich der jüngsten Generalversammlung der Kleinkraftwerke AG musste er sich krankheitshalber entschuldigen. Ende Mai dieses Jahres nahm er zum letzten Mal an der zur Tradition gewordenen Exkursion der Kraftwerk Sarneraa AG als ehemaliges Mitglied des Verwaltungsrates teil. Gespräche mit ihm waren bereichernd und zeigten das grosse und kompetente Wissen der stets bescheidenen Persönlichkeit auf.

Beachtenswert waren seine Beziehungen zum internationalen Skiverband FIS. Er beschäftigte sich sehr fundiert in der Forschung mit der Gestaltung des Profils einer Sprungschanze. Im Jahr 1976 fand unter seiner Anleitung eine erstmalige Vermessung von Flugbahnen statt.

Seine schulische Ausbildung begann Gasser in Lungern. Nach der Volksschule und der Sekundarschule besuchte er das Kollegium Schwyz. 1951 absolvierte Gasser die Matura (Typus C) und begann anschliessend ein Bauingenieurstudium an der ETH Zürich. 1963 erfolgte die Promotion zum Dr. sc. techn. in theoretischer Physik.

Seiner Frau Trudy Gasser-Sutter und seiner Familie sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus. Die Urnenbeisetzung mit dem anschliessenden Trauergottesdienst findet am 13. August um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche Lungern statt.

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