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Luzern

Zukunft des Luzerner Theaters beschäftigt die Kantonsräte

Soll das Luzerner Theater weiterhin ein Mehrspartenhaus sein oder eher ein reiner Gastspielbetrieb? Diese Frage trieb am Dienstag auch die Luzerner Kantonsräte um.
Das Luzerner Theater an der Reuss.
(Bild: Eveline Beerkircher (10. Oktober 2019))

Evelyne Fischer

Was wird künftig auf dem Spielprogramm des Luzerner Theaters angeboten? Diese Frage hat am Dienstag die Kantonsräte beschäftigt. Grund dafür ist ein Vorstoss von Gaudenz Zemp (FDP, Kastanienbaum). In einer Anfrage wollte er unter anderem von der Luzerner Regierung wissen, wer für die Konzeption des neuen Theaters verantwortlich sei und wie die Diskussion über dessen Konzept geführt werde.

Sein Votum im Parlament liess keinen Zweifel: Für Zemp ist das heutige Modell des Theaters mit rund 400 Festangestellten «ein Stück weit aus der Zeit gefallen». Er kritisierte unter anderem die Ticketpreise: Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern könne man man nur tiefe Löhne zahlen, gleichzeitig verlange man hohe Billetpreise. Im Schnitt zahle man für ein Ticket 90 Franken, 330 Franken zusätzlich steuere der Staat bei. Für Zemp steht fest: «Das Theater ist gezwungen, sich umfassend zu reformieren.» Mit den Antworten der Regierung auf seinen Vorstoss zeigte er sich nur teilweise zufrieden.

Kanton soll weiterhin ein Wort mitreden

Die Voten der nachfolgenden Parlamentarier machten klar: Der Kanton soll weiterhin ein Wort mitreden können. Gabriela Schnider-Schnider (CVP) aus Schüpfheim beispielsweise forderte, jede Fraktion soll sich ihre Meinung bilden und einbringen. Bereits gegen die Idee eines reinen Gastspielbetriebs stellten sich SP und Grüne. So sagte Urban Sager (SP, Luzern), der momentane Prozess zur Entwicklung des Luzerner Theaters mache für seine Fraktion Sinn. Und Jonas Heeb (Grüne, Horw) sagte, man verlange, dass das Theater seiner Stellung «als einzigem Mehrspartenhaus der Zentralschweiz» weiterhin Rechnung trage.

Kulturdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) betonte in seiner Wortmeldung, es gelte noch viele Fragen zu klären. So etwa jene nach den geplanten Kooperationen: Sollen diese vor allem die freie Szene Luzerns umfassen oder bis auf die Landschaft hinaus gehen? Man müsse auch darüber diskutieren, was im vorgesehenen Musiktheater nebst Opern noch stattfinde. Im Herbst sollen zu diesem Thema öffentliche Veranstaltungen nachgeholt werden, die wegen Corona abgesagt werden mussten.

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