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Zug

Zukunft der Zuger digitalen ID ist ungewiss

Die Zahl der Neuanmeldungen für die digitale ID der Stadt Zug nach der Probeabstimmung hält sich in Grenzen.

72 Personen liessen sich im Sommer 2018 in der Stadt Zug die Gelegenheit nicht entgehen, Zukunftsluft zu schnuppern. Als Grundlage der ersten E-Voting-Probeabstimmung diente die im November 2017 eingeführte digitale ID der Stadt Zug, die auf der Blockchain-Technologie basiert. «Der E-Voting-Test war ein voller Erfolg, die technischen Abläufe haben problemlos funktioniert», zog Dieter Müller, Leiter Kommunikation der Stadt Zug, damals ein Fazit. Die Teilnehmenden hätten den Abstimmungsprozess als einfach und verlässlich empfunden, hiess es auch im entsprechenden Bericht. Die Probeabstimmung war der vorläufige Höhepunkt in Sachen Nutzungsmöglichkeiten der Innovation. Ein erstes Pilotprojekt startete im Oktober 2018 mit dem Veloverleih Airbie – die ID konnte dort zum Registrieren des Benutzerkontos genutzt werden.

267 Zuger besassen dann Ende letzten Jahres eine digitale ID, viel mehr sind es bis heute nicht geworden. «Aktuell gibt es 334 bestätigte Unterschriften», schreibt Stadtpräsident Karl Kobelt auf Anfrage. Ob er sich erklären könne, wieso sich inzwischen nicht mehr Zuger eine digitale ID zugelegt haben? «Es gab keine weiteren Anwendungen, solche aufzubauen ist zeitintensiv. Es sind nun aber einige neue Projekte geplant, die aber erst noch im Stadtrat besprochen werden sollen.»

E-Partizipationsplattform geplant

Ob die digitale ID in ihrer heutigen Form für diese Projekte genutzt werden könne, werde sich noch zeigen. «Aktuell wird die Situation analysiert und geprüft, ob das Projekt beendet wird oder in dieser oder anderer Form weitergeführt werden soll», schreibt Kobelt. Denn die Stadt Zug will im Laufe der Legislatur im Rahmen der E-Governance-Strategie eine E-Partizipationsplattform namens «Zuger am Zug» in Betrieb nehmen. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf unter 200000Franken. Dies lässt sich der Antwort des Stadtrats auf das Postulat «Zug noch besser – Engagement im Taschenformat» der GLP-Gemeinderäte Stefan Huber und David Meyer entnehmen. Die Plattform soll eine zentrale und departementsübergreifende Dialog-, Partizipations- und Informationsplattform umfassen. Die Stadt stellt sich vor, dass auf dieser ein temporärer oder laufender Austausch zu aktuellen Themen und Projekten in Zug gepflegt werden soll. «Es ist beispielsweise noch offen, ob die aktuelle Version der digitalen ID dafür verwendet werden kann», präzisiert Kobelt auf Nachfrage. Mit dem Pilotprojekt an sich ist die Stadt weiterhin zufrieden: «Die blockchain-basierte digitale ID der Stadt Zug leistet einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussion über die Einführung der SwissID. Wir haben diesbezüglich auch immer wieder Anfragen von Journalisten», so Kobelt.

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