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Zug

Drei Kandidaten wollen für Zug in den Ständerat

Nun ist bekannt, dass Tabea Zimmermann Gibson (ALG), Heinz Tännler (SVP) und Matthias Michel (FDP) für den zweiten Wahlgang antreten. Der zweite Wahlgang findet am 17. November statt.
ALG-Ständeratskandidatin Tabea Zimmermann Gibson. (Bild: PD)
Matthias Michel (FDP). (Bild: PD)
SVP-Regierungsrat Heinz Tännler. (Bild: PD)

Andrea Muff und Harry Ziegler

Andrea Muff und Harry Ziegler

Andrea Muff und Harry Ziegler

Am Sonntag schaffte der bisherige CVP-Ständerat Peter Hegglin den direkten Sprung in die Kleine Kammer. Der zweite Sitz ist noch unbesetzt. Am 17. November kommt es zum zweiten Wahlgang. Matthias Michel (FDP) und Heinz Tännler (SVP) stehen dafür in der Pole Position, gefolgt von Tabea Zimmermann Gibson (ALG). Sie wollen den frei gewordenen Sitz Joachim Eders (FDP) ergattern und kandidieren im zweiten Wahlgang erneut.

Die Alternative – die Grünen (ALG) verzeichneten am Wahlsonntag bereits einen Erfolg: Alt ALG-Regierungsrätin Manuela Weichelt-Picard hat einen Nationalratssitz gewonnen. Das linksgrüne Bündnis hat dabei geholfen. Die beiden Parteien sind am Montagabend zusammen gesessen. Das Resultat: Tabea Zimmermann Gibson geht in den zweiten Wahlgang. Die SP-Ständeratskandidatin, Barbara Gysel, tritt nicht nochmals an. Mit 8200 Stimmen lag Zimmermann am Sonntag rund 300 Stimmen vor Gysel. «Die momentan grüne Welle, die Mitteleuropa, die Schweiz und Zug überzieht, wollen wir würdigen», sagt SP-Kantonalpräsidentin Barbara Gysel zu ihrem Nicht-Antreten. Zudem sei sie seit August wegen eines Unfalls beeinträchtigt.

ALG-Kantonalpräsident, Andreas Lustenberger, erklärt: «Tabea Zimmermann Gibson ist eine engagierte und erfahrene Politikerin.» Das Ziel sei von Anfang an der zweite Wahlgang gewesen. «Nur so hat die Linke eine Chance, einen Ständeratssitz zu gewinnen», sagt Lustenberger. Ein zweiter Wahlgang sei in Zug bekanntlich selten. Er weiss, dass wenn die Mitteparteien zusammen stünden, die FDP den Sitz machen würde. «Aber: Wir sind nicht chancenlos. Die Wählerinnen und Wähler wollen eine echte Alternative zum bisherigen politischen Mainstream und diese bieten wir.» Das ist auch Ständeratskandidatin Tabea Zimmermann (Bild) wichtig. «Ich will die positive Energie der Klima- und Frauenstreiks stützen, sie soll nicht ins Leere laufen», sagt sie zum Grund für ihr Antreten. «Ich stehe für die Aufbruchstimmung dieser Bewegungen», stellt die Stadtzugerin klar. «Auch dem Ständerat würde mehr Vielfalt und Frauenpower gut tun.»

Der zweite Wahlgang wird herausfordernd

Das Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich am Sonntag aber Matthias Michel (FDP) und Heinz Tännler (SVP). Am Schluss trennten den amtierenden Finanzdirektor Tännler und den alt Regierungsrat Michel lediglich 83 Stimmen – zum Vorteil von Michel. FDP-Kantonalpräsidentin Carina Brüngger ist zufrieden: «Wir sind zuversichtlich, dass Matthias Michel es im zweiten Wahlgang schafft.» Für die FDP sei es keine Diskussion gewesen, nochmals mit Michel anzutreten. «Er ist die ideale Besetzung und wir sind guter Dinge, denn um für eine angemessene politische Vertretung in Bern zu sorgen, braucht es die FDP.» Unterschätzt hätten sie die Kandidatur von Heinz Tännler nicht, der vor den Wahlen sehr präsent gewesen sei.

Das erklärte Ziel von Matthias Michel (Bild) ist der Ständeratssitz, «es ist dies eine logische Folge meines schon als Regierungsrat erfolgreichen interkantonalen Wirkens», sagt er und fügt hinzu: «Die Zuger Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben mir dieses Ziel mit den meisten Stimmen aller Neuen im ersten Wahlgang deutlich bestätigt.»

CVP und GLP entscheiden noch über Empfehlung

«Ich habe im Vergleich zu den Regierungsratswahlen gegenüber Matthias Michel stark aufgeholt», erklärt Heinz Tännler (Bild) sein Antreten für den zweiten Wahlgang. «Das damit bewiesene Vertrauen der Wählerinnen und Wähler verpflichtet mich geradezu, mich nochmals zu bewerben.» Ihn motiviere, den Ständeratssitz zur SVP zu bringen und mit seiner Erfahrung und Haltung für die Interessen der Zugerinnen und Zuger einzustehen. «Mit der Kandidatin der Alternative – die Grünen, Tabea Zimmermann, wird der zweite Wahlgang spannend. Ich glaube aber an meine Wahlchancen.»

Wie das Vorgehen der CVP im zweiten Wahlgang aussehen wird, ist laut Parteipräsidentin Laura Dittli noch nicht entschieden. Das Präsidium treffe sich am Donnerstag, 24. Oktober, zu einer Sitzung und entscheide dann, ob und für wen eine Wahlempfehlung ausgesprochen werde. Die CVP und FDP haben sich im ersten Wahlgang unterstützt. Auch die GLP ist sich ebenfalls noch nicht sicher, ob und für wen sie für den zweiten Wahlgang eine Wahlempfehlung abgeben wird. «Unsere Mitglieder werden hierzu noch diese Woche einen Entscheid fällen», schreibt Daniel Stadlin, Co-Präsident GLP Kanton Zug, auf Anfrage. Das Bereinigungsverfahren läuft bis Mittwoch, 23. Oktober, 9 Uhr. Stefan Thöni (Parat) und Andrea Sidler Weiss (parteilos) haben auch auf den zweiten Wahlgang verzichtet.

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