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Zug

Zuger Senioren bleiben in einer besonderen Mannschaft am Ball

Die Ü60-Mannschaft vom Fussballclub Zug 94 trainiert jeden Mittwochabend. Verbissenheit ist jedoch fehl am Platz. Trotz des grossen Altersunterschieds kommen alle Spieler zum Zug.

«Muesch zum Ball laufe», ruft ein Spieler quer über den Platz zu einem seiner Kameraden und gestikuliert mit den Armen – die anderen Mannschaftsmitglieder lachen. Rund 25 Mann stark ist die Gruppe und teilt sich fürs Training in zwei Teams auf, die gegeneinander antreten. Zielsicher jagen sie dem Ball nach. Gekonnt drippeln sie einander aus, wagen Kopfbälle und treten den Ball kraftvoll Richtung Tor. Das Besondere: Die Spieler sind zwischen 60 und über 80 Jahre alt und gehören der Ü60-Mannschaft des FC Zug 94 an.

Sport hält jung und fit, heisst es. Diese Mannschaft beweist das eindrücklich. Eineinhalb Stunden trainiert die Mannschaft jeden Mittwochabend; immer draussen, egal zu welcher Jahreszeit. An diesem Abend herrscht sommerliche Hitze und die Spieler geraten ins Schwitzen. «Sport zu treiben, ist in jedem Alter wichtig. Mich beflügelt es regelrecht, in guter Gesellschaft meiner Leidenschaft nachzugehen», berichtet Edy Peter.

Der «Bundestrainer» ist dabei

Mit 85 Jahren ist er der älteste Spieler und nach wie vor gut in Form. Denn neben dem Fussballtraining tritt er zwei Mal die Woche in die Pedale und fährt den Zugerberg hoch. Seit der 5. Klasse ist Peter vernarrt in Fussball und hat mit «Bundestrainer» Hans Hildebrand – wie ihn seine Mannschaftskameraden gerne nennen – schliesslich die Ü60-Mannschaft ins Leben gerufen. «Unsere Mannschaft besteht aus guten Fussballspielern. Bei uns wird weder aggressiv noch unfair gespielt», erklärt der Zuger Peter. Das bestätigt Urs Rogenmoser. Der 63-Jährige gehört zu den Jüngeren und sagt: «In unserer Mannschaft herrscht gute Kameradschaft trotz der relativ weiten Altersspanne.» Das sei verbindend.

Die Altersspanne reicht von 60 bis über 80 Jahre, wobei die meisten in den 70ern sind. Die Spieler nehmen Rücksicht aufeinander. So meiden die älteren Semester Zweikämpfe und werden an den äusseren Rändern des Feldes angespielt. Das Zusammenspiel steht im Vordergrund – es ist kein ehrgeiziger Wettkampf bis aufs Äusserste. Stattdessen werden saubere Pässe gespielt und alle Alterskategorien berücksichtigt, sodass am Ende jeder seinen Teil zum Spiel beigetragen hat.

Die Mitglieder auf dem Platz sind noch alle fit. Und wer dem Ball aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr nachsprinten kann, trifft die Mannschaft zur «dritten Halbzeit» im Vereinslokal. «Solange die Knochen noch mitmachen, werde ich weiterspielen», sagt Urs Rogenmoser, der fest im FC Zug 94 verankert ist und früher auch als Coach tätig war. Die meisten Spieler sind seit langer Zeit am Ball – wie Peter Steinegger. In jungen Jahren spielte er zehn Jahre lang in der 1. Liga für die Zuger. «Manche Kollegen aus damaliger Zeit spielen heute in der Trainingsgruppe; man knüpft lebenslange Freundschaften im Fussball», berichtet der über 70-Jährige.

Auch abseits des Rasens ein Team

Ausserdem sei das wöchentliche Training nicht nur ein geselliges Zusammensein, sondern halte auch fit für die Enkel. Ein, zwei Mal pro Jahr bestreiten die Zuger Partien gegen andere Teams. «Die Schwierigkeit hierbei ist, Mannschaften in unserem Alter zu finden», führt Peter Steinegger aus. Nicht nur auf dem Fussballplatz trifft sich die Mannschaft. «Bei uns entstehen richtige Freundschaften, die auch abseits des Rasens gepflegt werden», weiss Edy Peter. So hat die Mannschaft schon Reisen nach Deutschland oder Kroatien unternommen. Organisiert werden die Ausflüge unter anderem von Hans Hildebrand. «Die meisten kommen mit auf solche Touren ins Ausland – das schweisst zusammen», weiss Albert Beerli, der auch Ausflüge organisiert.

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