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Zug

Entwurf einer ÖV-Wunschliste

Die Zuger Gemeinden konnten ihre Wünsche betreffend öffentlicher Verkehr beim Kanton eingeben. Vor allem die Verbindung zur Kantonsschule Menzingen ist ein Thema.
Die Gemeinde Menzingen wünscht sich eine Verlängerung der Buslinie 2 bis mindestens zur Haltestelle Kreuzegg. (Bild: Stefan Kaiser, Menzingen, 05. April 2019)

Andrea Muff

Als Wirtschaftskanton weist Zug einen positiven Pendlersaldo auf. Das heisst, es pendeln mehr Menschen in den Kanton als hinaus. Ein gut funktionierender öffentlicher Verkehr ist ein wichtige Standortfaktor für die Gemeinden. Diese durften nun beim kantonalen Amt für Raum und Verkehr ihre Wünsche für den Fahrplan 2020 eingeben. Welche es tatsächlich in den neuen Fahrplan schaffen, wird sich aber erst zeigen. Das Amt legt den Bahn- und Busfahrplan vom 29. März bis 16.Juni öffentlich auf.

Zug und Steinhausen sind wunschlos glücklich

Bei der Eingabe hält die Stadt Zug sich zurück. Laut Urs Raschle, Vorsteher des Departements Soziales, Umwelt, Sicherheit, wurden keine Wünsche eingereicht. «Wir stehen aber in intensiven Verhandlungen, um die vorhandenen Probleme im Zusammenhang mit der Eröffnung der Tangente Zug/Baar lösen können. Deshalb konzentrieren wir uns auf den Fahrplan ab 2021», sagt er.

Auch die Gemeinde Steinhausen hat zurzeit keine Wünsche angebracht, ist von der Abteilung Bau und Umwelt zu erfahren. Im Rahmen der Ortsplanungsrevision werde für Steinhausen ein Mobilitätskonzept erstellt. Allfällige Erkenntnisse daraus werden zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Amt für Raum und Verkehr besprochen, heisst es weiter.

Anbindung Neuheim an Baar stärken

Die Gemeinde Baar hingegen hat ein Anliegen zur Linie 31 Baar–Neuheim betreffend Sihlbrugg und Walterswil. «Für alle bestehenden und zukünftigen Firmen, Kunden und Schüler ist eine gute Erschliessung mit dem ÖV ein entscheidender Faktor», erklärt Zari Dzaferi, Vorsteher Sicherheit/Werkdienst. Deshalb beantragt der Gemeinderat zu den Hauptverkehrszeiten den 15-Minuten-Takt auf der Linie 31.

Auch die Gemeinde Neuheim möchte eine schnelle Anbindung an Baar. «Die schnellen Verbindungen und gute Anschlüsse sind für die Arbeitnehmenden von Neuheim essenziell wichtig», gibt Roger Bosshart, Vorsteher Sicherheit, Infrastruktur und Verkehr, Auskunft.

Menzingen möchte eine Entlastung zu Stosszeiten

Die Gemeinde Menzingen wünscht sich indes die Verbindung nach Finstersee zurück, die mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 gestrichen worden ist. Der Gemeinderat beantragt, «dass die Linie 2 werktags jeweils ab Kreuzegg bis mindestens Seehof verlängert wird, dies morgens und abends an jeweils drei Kursen». Auch verweist er auf die Überlastung der Linie bei Schulbeginn und Schulschluss. «Eine direkte Busverbindung Menzingen–Edlibach–Neuheim (und weiter Richtung Baar) besteht nicht, ist aber je länger je mehr nötig», heisst es weiter.

Im Ägerital ist die Verbindung zur Kantonsschule Menzingen Thema politischer Vorstösse geworden. Die Gemeinderäte von Oberägeri und Unterägeri erklären auf Anfrage: «Wir setzen uns für eine Optimierung des Angebots ein und erhoffen uns beispielsweise, dass sich mit der Fertigstellung der Tangente neue Möglichkeiten eröffnen.» Zurzeit werden keine weiteren Details kommuniziert: Die Gemeinderäte verweisen auf ein Treffen Mitte April mit dem Kanton. «Wir loten gemeinsam alle Optionen aus.»

Kanton Schwyz stellt Buslinie ein

In Walchwil wird ab dem Pfingstwochenende bekanntlich infolge Doppelspurausbau die SBB-Linie gesperrt, dies zieht bereits ein Fahrplanwechsel nach sich. Da der Kanton Schwyz ab 2021 offenbar die Linie 21 einstellt, wünscht sich die Gemeinde eine Alternativlösung auf Seiten des Kantons.

Im Ennetsee wünscht sich etwa die Gemeinde Hünenberg eine «umsteigefreie Busverbindung der Linie 48 (Rotkreuz–Einkaufszentrum Zugerland) sowie bessere Umsteigezeiten der Linie 51 in Rotkreuz.» Dies geht aus den Gemeinderatsbeschlüssen hervor. Zudem soll der Versuchsbetrieb der Linie 44 (Hünenberg See–Hünenberg Dorf) wieder aufgenommen werden.

Schnelle Regio-Express-Verbindungen

Die Gemeinde Cham wünscht sich die Verlängerung der Linie 42 nach Knonau, dies aufgrund einer SVP-Motion, welche vergangenes Jahr erheblich erklärt wurde. Weiter spricht der Gemeinderat die Anpassung der Tarifzonen an und beantragt die Einführung von schnellen Regio-Express-Verbindungen nach Zürich und Luzern mit Halt in Cham.

Auch Risch ist die Zugverbindung nach Zürich und Luzern wichtig, so setzt sich der Gemeinderat zusammen mit der Wirtschaftsregion Zugwest für mehr schnelle Verbindungen ein. Das würde einen Schnellzughalt jede halbe Stunde in Rotkreuz bedeuten. Die Ennetseegemeinden sehen deshalb den Bau des Zimmerbergbasistunnels II als «Schlüsselinfrastruktur».

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