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Zug

Freiwillige Feuerwehr braucht anscheinend dringend ein neues Boot

Die Reparaturkosten für das jetzt genutzte Wasserfahrzeug aus dem Jahre 2000 übersteigen den Zeitwert deutlich.
Das Boot Kolin 10 der Freiwilligen Feuerwehr Zug (hier bei einem Erlebnistag im Jahr 2016) hat ausgedient. (Bild: Roger Zbinden)

Marco Morosoli

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Zug (FFZ) ist Eigentümerin von zwei Booten auf dem Zugersee. Es handelt sich um die Motorboote Kolin 10 und Kolin 18. Letzteres ist seit dem Jahre 1983 auf dem Zugersee im Einsatz und auf die Ölwehr spezialisiert. Das jüngere Boot ist die Kolin 10. Wie Urs Raschle, er ist Vorsteher Soziales, Umwelt und Sicherheit im Zuger Stadtrat, erklärt, sei es notwendig, so schnell als möglich einen Ersatz für «Kolin 10» zu finden. Die offizielle Ausschreibung ist auf der Plattform simap.ch aufgeschaltet.

Auf den ersten Blick ist es überraschend, dass das jüngere Schiff der FFZ zu ersetzen ist. Urs Raschle bringt Licht ins Dunkel: «Das Boot hat mehr Betriebsstunden als das ältere, einfacher ausgeführte Ölwehrboot.» Die Betriebsstunden sind aber nur ein Aspekt für die Neuanschaffung. Raschle sagt: «In den letzten Jahren haben die Reparatur- und die Unterhaltskosten massiv zugenommen.» Das habe, so Raschle, zu tage- und wochenlangen Standzeiten in der Werft geführt. Ein solches Boot könne «nicht mehr als zuverlässiges Einsatzmittel betrieben» werden.

Der schlechte Zustand des Schiffs, das bis 2011 von der Zuger Polizei mitbenutzt wurde, sowie die hohen Reparaturkosten würden mittlerweile den Zeitwert das Wasserfahrzeuges eindeutig überschreiten. Übernommen hatte die FFZ das Boot im gleichen Jahr von der Stadtpolizei Zug. Diese wiederum ging damals in der Zuger Polizei auf.

Auch ausländische Anbieter können mitmachen

Gemäss der Typenbeschreibung ist das FFZ-Boot einst bei der Firma Fairlane im britischen Oundle gefertigt worden. Diese Firma hat heute einen anderen Namen und gehört einem russischen Investor. Die Ausschreibungsunterlagen für das gesuchte Boot zeigen, was das neue Schiff können muss. Der Zuger Stadtrat Urs Raschle nennt nur einige Kriterien: «Das Boot soll technische Hilfeleistungen und bei der Brandbekämpfung auf dem Zugersee zum Einsatz kommen. Ferner muss es auch bei schwerem Seegang sicher manövrierbar sein.»

Gefordert ist auch, dass ein Winterbetrieb mit diesem Boot möglich ist. Ferner verlangt die Ausschreibung, dass neun Personen transportierbar sein müssen. Weil bei dieser Beschaffung das Submissionsgesetz gilt, können auch ausländische Anbieter am Bieterwettbewerb mitmachen. Die geforderten Konfigurationen dürften dabei womöglich die Zahl der Bewerber einschränken. Bei der Wahl eines Bootes ab Stange müssten dieses dann einfach noch nach den Wünschen des Bestellers hergerichtet werden.

Urs Raschle hofft, dass das neue Boot bereits im kommenden Jahr auf dem Zugersee einsatzbereit ist. Das neue Feuerwehrboot soll wie das aktuelle im Bootshaus in der Zuger Altstadt vertäut werden. Bei Hochwasserereignissen ist für das neue Schiff im Zuger Bootshafen ein Platz reserviert. Vielleicht kann sich die FFZ auch dazu durchringen, ihrem neuen Gefährt einen anderen Namen als «Kolin 19» zu geben. Den Zuger Bannerherr und Ammann Peter Kolin gab es nur einmal. Das aktuelle Boot übrigens trug ursprünglich den Namen Magellan.

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