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Zuger Wanderwege: Die Vereinsauflösung knapp abgewendet

Seit zehn Jahren kontrolliert und beschildert der Verein Zuger Wanderwege ein 550 Kilometer langes Wegnetz. Nachdem die Baudirektion dieses Jahr die massive Kürzung der Beiträge bekannt gab, setzte sich der Verein zur Wehr.
Arthur Meier, Präsident des Vereins Zuger Wanderwege, und Alfred Knüsel, Vizepräsident und Bereichsleiter Infrastruktur, bei der St. Verenakapelle in Zug. (Bild: Maria Schmid (Zug, 14. Dezember 2018))

Cornelia Bisch

Der Verein Zuger Wanderwege hat stürmische Zeiten hinter sich. Es sah ganz so aus, als müsse er sein 10-Jahr-Jubiläum mit seiner eigenen Auflösung begehen. Der Kanton kündigte ihm an, die jährlichen Beiträge von 140000 Franken um 40000 Franken zu reduzieren. Dies ohne vorgängige Gespräche oder Verhandlungen. «Uns wurde unmissverständlich erklärt, dass der neue Betrag von 100000 Franken sakrosankt sei, weil der Regierungsrat das Budget bereits verabschiedet habe», berichtet Vereinspräsident Arthur Meier. «Wir hätten also nur noch über den Inhalt der Leistungsvereinbarung verhandeln können.»

So nicht, beschloss der Verein, kündigte die Leistungsvereinbarung mit dem Kanton und leitete seine eigene Auflösung ein. «Es wurde beschlossen, an der Jubiläumsgeneralversammlung die Auflösung des Vereins zu beantragen», so Meier weiter. Dies wurde der Baudirektion mitgeteilt. «Als letzte Möglichkeit haben wird einige Kantonsräte mobilisiert, die einen Antrag gestellt hätten, wenn definitiv keine Lösung mit der Baudirektion gefunden worden wäre.» Die 632 Mitglieder wurden umfassend informiert, und man entwarf ein Medienkonzept. «Unser Motto war, mit grossem Lärm unterzugehen.»

Neue Verhandlungen im nächsten Jahr

Daraufhin fanden weitere Gespräche mit der Baudirektion statt, bei der beide Parteien auf ihren Forderungen beharrten. «Bei der Abschlussverhandlung sagte Baudirektor Urs Hürlimann klar und deutlich, dass die Vereinsauflösung im Jubiläumsjahr auf keinen Fall erfolgen dürfe.» Als Lösungsvorschlag sei dem Verein schliesslich eine Verlängerung der Leistungsvereinbarung um ein Jahr und eine Neuverhandlung angeboten worden. «Wir stimmten zu.»

Der Vorstand habe das klare Bekenntnis des Baudirektors und sein Engagement sehr positiv aufgenommen. «Grundsätzlich möchten wir die Aufgaben, die in der noch geltenden Leistungsvereinbarung aufgeführt sind, auch weiterhin wahrnehmen», betont der Präsident. «Wir möchten die Verhandlung jetzt offen angehen und noch keine konkreten Forderungen stellen.» Die Hauptaufgaben des Vereins bestehen in der jährlichen Kontrolle des kantonalen Wanderwegnetzes, in der Meldung des Unterhaltsbedarfs an die Gemeinden, im Unterhalt der Signalisation sowie in verschiedenen Informations-, Kommunikations- und Fördermassnahmen.

Vielseitiges Jahresprogramm

Der Verein Zuger Wanderwege wurde 2009 gegründet. Unter dessen Trägerschaft wurde zusätzlich eine Fachorganisation für die Signalisation und den Unterhalt der Wanderwege ins Leben gerufen. Als Präsident amtet seither Arthur Meier aus Rotkreuz. Als Beitrag zur Gesundheitsförderung bietet der Verein neben seien Kernaufgaben auch geführte Wanderungen mit ausgebildeten Wanderleitern an. Die Mitglieder leisten pro Jahr rund 5000 Stunden Freiwilligenarbeit.

Fünf Schneeschuh- und 13 reguläre Wanderungen stehen auf dem Jubiläums-Programm des Vereins Zuger Wanderwege für das Jahr 2019. Der Startschuss erfolgt mit einer geführten Schneeschuhwanderung im Toggenburg. Höhepunkt ist der Jubiläums-Wandertag am 15. Juni auf dem Zugerberg. Nach einem Warm-Up mit Prominenten werden vier Wanderungen in unterschiedlichen Stärkeklassen angeboten. Unter anderem wird dann auch der Zugiblubbi mit den Jüngsten auf dem Zugerberg unterwegs sein. Der Anlass ist für jedermann zugänglich, wird durch ausgebildete Wanderleiter der Zuger Wanderwege begleitet und ist kostenlos.

Die offizielle Jubiläums-Generalversammlung findet am 23. März im Casino Zug statt. Neben den Vereinsmitgliedern werden auch Vertreter des Kantons, des eidgenössischen Parlaments, des Dachverbandes Schweizer Wanderwege und der Fachorganisationen der benachbarten Kantone erwartet. Als besonderer Höhepunkt tritt ein Zauberer auf. Moderiert wird der Anlass von Marcel Hähni von Radio SRF 1.

Hinweis Weitere Informationen unter www.zugerwanderwege.ch

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