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Zug

Zuger Stimmvolk wählt Matthias Michel (FDP) deutlich in den Ständerat

Die Zugerinnen und Zuger wählen alt Regierungsrat Matthias Michel (FDP) im zweiten Wahlgang in den Ständerat.

Erleichterung bei der Parteispitze der FDP des Kantons Zug. Matthias Michel gelang es am Sonntag, den Sitz von Ständerat Joachim Eder (FDP) im zweiten Wahlgang zu verteidigen. Damit ist die Zuger FDP weiterhin in Bundesbern vertreten, nachdem sie am 20. Oktober ihren Nationalratssitz an Manuela Weichelt (Alternative – die Grünen, ALG) verloren hatte. Michel (56) wurde mit 17206 Stimmen gewählt. Der amtierende Finanzdirektor Heinz Tännler (59, SVP) erhielt 13857 und Tabea Zimmermann Gibson (49, ALG) 6949 Stimmen. Damit setzte sich Matthias Michel letztlich deutlich gegen Heinz Tännler durch (siehe Grafik).

Noch im ersten Wahlgang trennten den damals hinter dem wiedergewählten Peter Hegglin (59, CVP) auf dem zweiten Platz liegenden Michel und den drittplatzierten Tännler gerade einmal 83 Stimmen.

Resultat stärkt die politische Mitte

Matthias Michel zeigte sich nach der offiziellen Resultatverkündigung durch Landschreiber Tobias Moser erleichtert. Wie übrigens auch FDP-Parteipräsidentin Carina Brüngger. «Für die FDP ist es um viel gegangen», sagte Michel. «Umso glücklicher bin ich, dass ich den Sitz gewinnen konnte.» Er würdigte weiter die Leistung seiner Partei: «Die Partei hat nach dem Verlust des Nationalratssitzes am 20. Oktober nochmals alles mobilisiert. Auch wurde ich von anderen Parteien wie der CVP und GLP unterstützt. Aber auch Personen, die sich parteipolitisch nicht engagieren, haben mir gesagt, sie hätten mich gewählt.» Er sei auch überzeugt, dass die Wählerinnen und Wähler im Kanton Zug bewusst die politische Mitte haben stärken wollen. «Sie wollen Lösungen. Das trauen die Zugerinnen und Zuger offenbar der Mitte besser zu als den Polparteien.»

Nur mässig enttäuscht zeigte sich der amtierende Finanzdirektor Heinz Tännler (SVP). «Ich bin wenig erstaunt über des Resultat. Ich habe immer gewusst, dass es eng wird. Aber so ist das politische Leben. Einmal ist man an der Spitze, ein anderes Mal eben nur zweiter.» Die Ausgangslage für den zweiten Wahlgang sei für ihn nicht einfacher geworden, vor allem, da CVP und GLP Matthias Michel offiziell unterstützt hätten. Es seien wohl auch diese Stimmen, die schliesslich den Ausschlag für den FDP-Kandidaten gegeben hätten. Für ihn sei klar, dass er seine Arbeit als Finanzdirektor des Kantons Zug weiterhin mit vollem Einsatz angehen werde. «Dafür bin ich gewählt», so Heinz Tännler.

Der Wahlausgang ist wenig überraschend, zumal Heinz Tännler im zweiten Wahlgang nur gerade auf die Unterstützung seiner eigenen Partei zählen konnte. Das bedeutete, er musste gegen alle anderen Parteien ankämpfen, die entweder Matthias Michel oder Tabea Zimmermann Gibson unterstützten.

Tabea Zimmermann Gibson (ALG) hat sich von Anfang an keiner Illusion hingegeben. «Vor dem zweiten Wahlgang haben mir doch zahlreiche Personen gedankt, dass ich wieder angetreten bin. Ich hätte ihnen eine Wahlmöglichkeit gegeben.» Ihre Partei, die ALG, freut sich in einer Medienmitteilung über das solide Resultat Zimmermanns. Tabea Zimmermann Gibson lässt sich in der ALG-Mitteilung folgendermassen zitieren: «Im Klima- und Frauenjahr 2019 war es mir wichtig, den Zugerinnen und Zugern auch im zweiten Wahlgang eine echte soziale und ökologische Alternative zu bieten.»

Zwar werde mit Michel kein Vertreter sozialer und ökologischer Grundwerte in den Ständerat einziehen, er habe sich aber im Vorfeld der Wahlen für die Gletscherinitiative ausgesprochen. Er werde, so die ALG in ihrer Mitteilung, «griffige Massnahmen zum Klimaschutz hoffentlich mittragen.»

Kantons- und Gemeinderätin Tabea Zimmermann Gibson schafft sich mit diesem Resultat eine gute Plattform, sollte sie in Erwägung ziehen, bei nächster Gelegenheit für einen Sitz im Regierungsrat zu kandidieren. Noch bestätigt sie diese Absicht nicht.

Später in der Session in die Pflicht genommen

Der neu gewählte Zuger Ständerat Matthias Michel wird sich seinen Pflichten als Standesvertreter nicht vom ersten Tag der neuen Legislatur an widmen können. Laut Zeitplan wird er später in der am 2. Dezember beginnenden Wintersession seine Tätigkeit aufnehmen. Das Wahlresultat muss zuerst vom Zuger Kantonsrat als gültig erklärt werden. Dazu wird auf den 3. Dezember um 7.30 Uhr eine Kantonsratssitzung einberufen, an der diese Gültigkeit festgestellt werden wird. Dauern wird die Sitzung etwa 15 Minuten. Durch dieses Vorgehen wird es Matthias Michel möglich sein, am 11. Dezember als Ständerat an den Bundesratswahlen teilzunehmen.

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