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Zug

Zuger Stadtrat will die Tagesschule mit ausreichend Plätzen für alle Kinder einführen

Ab Sommer 2021 wird an zwei Schulen der Stadt Zug ein Pilotprojekt durchgeführt. Hierbei sollen Schule und Betreuung näher zusammenrücken.
Der Mittagstisch in Oberwil. (Symbolbild: Daniel Frischherz)

Zoe Gwerder

Die Sommerferien stehen im Kanton Zug kurz bevor, und seit vergangener Woche wissen Eltern von rund 50 Kindern, dass diese keinen Platz in der Freizeitbetreuung der Stadt Zug haben – sie stehen auf der Warteliste, in der Hoffnung, dass doch noch etwas frei wird.

Dies soll schon im nächsten Jahr an den meisten Standorten in der Stadt Zug der Vergangenheit angehören. Gemäss der zuständigen Stadträtin Vroni Straub hat der Stadtrat kürzlich einen «richtungsweisenden» Entscheid gefällt und sich dafür ausgesprochen, das Betreuungssystem der modularen Tagesschule weiterzuentwickeln und künftig dem Bedarf anzupassen. So wird es ab nächstem Sommer zwei Schulen geben, welche bereits auf das Modell einer modularen Tagesschule für alle Schüler umstellen. Bei dieser Art Tagesschule sollen Schule und Betreuung noch enger zusammenrücken, als dies bisher der Fall war. «Hier verspreche ich mir zusätzliche Ressourcen im personellen Bereich – sprich, der Einsatz von Lehrpersonen in der Betreuung sowie von Betreuungspersonen als Klassenassistenz», so Straub. Welche Schulen als Pilot geführt werden sollen, lässt sie aber noch offen.

Klar ist hingegen, dass an allen Standorten, an denen auch in diesem Jahr Plätze in der Betreuung fehlten, Ausbaupläne bestehen oder in Abklärung sind. Stadträtin Straub erklärt: «In der Riedmatt, wo in diesem Jahr fünf Kinder keinen Platz erhalten haben, wird bereits nächstes Jahr der Neubau realisiert sein. Im Herti, wo 19 Kinder ohne Lösung sind, werden wir mit Containern vorübergehend Platz schaffen. Und im Guthirt sowie im Zentrum, wo in diesem Jahr insgesamt 26 Plätze fehlen, laufen derzeit Abklärungen für neue Räume beziehungsweise für einen Ausbau bestehender Räumlichkeiten.»

Einführung für alle ab 2023

Und spätestens in drei Jahren sollen gemäss Straub alle Schulen der Stadt Zug im neuen System funktionieren. «Ich freue mich auf den Moment, wenn klar ist, dass alle Kinder einen Platz haben.»

Dass nun die Eltern in vergangenen Jahren – bis jetzt, und teilweise noch nächstes Jahr – jeweils im Sommer um den Platz in der schulergänzenden Betreuung bangen mussten, erklärt Straub mit dem Zeitfaktor, welcher solche Projekte benötigt. «Manchmal braucht es eben Zeit, bis etwas mehrheitsfähig ist.» Hierbei sei die Stadt auch mit einem doppelten Wachstum konfrontiert gewesen. Denn nicht nur die Schülerzahlen seien gestiegen, sondern auch der Anteil Schüler, die einen Betreuungsplatz benötigen. «Vor zehn Jahren, als ich mein Amt als Stadträtin antrat, waren es noch 20 bis 30 Prozent der Schüler, die betreut werden sollten. Heute sind es rund 50 Prozent.»

Stadt rennt offene Türen ein

Dass der Stadtrat nun konkret wird, begrüsst FDP-Gemeinderätin Maria Hügin. Sie reichte gestern gemeinsam mit Parteikollegin Karen Umbach eine Interpellation zum Vorgehen bezüglich Betreuungsplätzen ein. «Ich freue mich sehr, dass der Stadtrat sich entschlossen hat, ein bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen.» Nun hoffe sie, dass die Stadt schnell in der Umsetzung sei und so ihr Ziel erreichen könne. «Die Eltern in der Stadt Zug werden sich freuen.»

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