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Zug

Zuger Regierung will die Auswirkungen des Lockdowns auf die Arbeitsweise der Verwaltung analysieren

Die Anordnung während des Corona-Lockdowns im Homeoffice zu arbeiten, hat die Mitarbeitenden der Zuger Verwaltung mit einer neuen Arbeitssituation konfrontiert. Der Regierung will diese nun analysieren und allenfalls nutzen.
Arbeiten im Homeoffice macht Schweizerinnen und Schweizern laut einer Studie des Forschungsinstituts GfS Bern zufriedener.  (Bild: Keystone/Sebastian Gollnow )

Harry Ziegler

Während des coronabedingten Lockdowns ist Arbeiten von zu Hause aus – Homeoffice – für Hunderttausende Arbeitnehmer in der Schweiz zur neuen Erfahrung geworden. Bei der Mehrheit kam diese Erfahrung gut an, wie Umfragen zeigen. Eine Mehrheit der Arbeitnehmer könne sich vorstellen, Homeoffice künftig als Ergänzung der Arbeit vor Ort zu nutzen, zeigt beispielsweise eine vom Forschungsinstitut GfS durchgeführte, von der Mediengewerkschaft syndicom in Auftrag gegebene Umfrage.

Dies dürfte auch in der Verwaltung des Kantons Zug nur wenig, wenn überhaupt anders sein. Dennoch: Die in der Zuger Kantonsverwaltung diesbezüglich gemachten Erfahrungen will der Regierungsrat analysieren. Zahlreiche Mitarbeitenden der Kantonsverwaltung wurden von einem Moment auf den anderen mit Homeoffice konfrontiert, was für eine neue Arbeitssituation gesorgt habe, ist einem regierungsrätlichen Papier zu entnehmen.

«Da an gewissen Orten die Vorteile von Homeoffice erkannt wurden, ist durchaus vorstellbar, dass dieses Arbeitsmodell künftig vermehrt eingesetzt wird», teilte der Regierungsrat am 11. Mai mit. «Wir versuchen im Rahmen der Digitalstrategie moderne Arbeitsweisen soweit möglich und sinnvoll zu unterstützen», liess sich Finanzdirektor Heinz Tännler in der Medienmitteilung zitieren. Der Kanton Zug verfügt bereits über eine seit längerem geltende Regelung betreffend Arbeiten zu Hause und Telearbeit, sowie seit kurzem über die entsprechende IT-Infrastruktur.

Umfangreiche Befragung geplant

«Mit der Coronapandemie hat die Digitalisierung der Arbeitswelt allgemein, aber insbesondere auch innerhalb der kantonalen Verwaltung in kürzester Zeit eine wichtige Bedeutung erhalten», heisst es im Papier der Regierung. In der Untersuchung sollen die positiven und negativen Erfahrungen während der letzten Monate erfragt und ausgewertet werden.

Erhoben werden sollen die Daten mit einer Onlinebefragung bei den Mitarbeitenden der Verwaltung und der Gerichte. Vorgesehen sind folgende Themenkomplexe:

  • Arbeitssituation vor und während des Corona-Lockdowns
  • Erfahrungen mit Arbeiten zu Hause (Homeoffice)
  • Information und Kommunikation während des Corona-Lockdowns
  • Führungsaspekte aus Sicht der Mitarbeitenden und der Vorgesetzten
  • Erfahrungen mit den technischen Rahmenbedingungen
  • Erfahrungen mit den personalrechtlichen Rahmenbedingungen
  • Vorstellungen und Anliegen an die künftige Arbeitsorganisation (Zusammenarbeits- und Führungskultur, Technik, Organisation und Arbeitsplatz)
  • Persönliche Einstellung zum digitalen Wandel und zum Arbeitsplatz der Zukunft

Von der Befragung ausgenommen sind die kantonalen Lehrpersonen. Bei diesen stünden andere Themen wie beispielsweise Homeschooling aus Sicht der Lehrpersonen, der Lernenden, Eltern oder Schulleitungen im Vordergrund und müssten entsprechend untersucht werden. Die Befragung soll anonym und ohne Differenzierung nach Direktionen oder Amtsstellen erfolgen.

Beizug externer Spezialisten soll möglich sein

Zwar soll die Untersuchung möglichst mit verwaltungsinternen Personalressourcen durchgeführt werden, heisst es im regierungsrätlichen Papier. Allenfalls sei «aus Gründen des zusätzlichen Know-hows, des Erfahrungsaustauschs oder weil zu wenig eigene Ressourcen verfügbar sind, die Zusammenarbeit mit einer Hochschule oder die Unterstützung durch externe Beratung sinnvoll.» Die Ergebnisse der Auswertung werden in einem Bericht zuhanden der Regierung abgegeben. Begonnen werden soll nach den Sommerferien mit der Befragung, die Ergebnisse sollen Ende Oktober vorliegen.

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