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Zug

Zuger Regierung peppt die Steuersoftware auf

Zug setzt bei der Steuersoftware auf eine Plattform, die in anderen Kantonen bereits bestens funktioniert.

Der Kanton Zug hat für die Steuerverwaltung eine neue Software gekauft. Ihr Name: «Nest». Die Abkürzung steht für «Neue Software Technologie». Dabei setzt sich der Kanton nicht nur bildlich in ein Nest. Zug hat an Neujahr an derjenigen Plattform angedockt, welcher praktisch alle Deutschschweizer Kantone vertrauen.

Das bis Ende 2019 gebrauchte Zuger Steuerprogramm IOSV stammt noch aus den 1990er-Jahren. Betrieben hat es der Kanton zusammen mit Solothurn. «Nach dem Ausstieg Solothurns musste auch der Kanton Zug handeln», erklärt der Zuger Finanzdirektor Heinz Tännler und fügt an: «Es ist zunehmend schwieriger geworden, bei IBM und anderen Partnern das Know-how der alten Programme aufrecht zu erhalten.» Auch die Kostenseite sei ein Treiber für den Kauf einer neuen Steuersoftware gewesen, wie Heinz Tännler erklärt:

«Nach dem Ausstieg der Solothurner hätte Zug als einziger Nutzer für alle Kosten aufkommen müssen.»

Tännler lässt aber nicht unerwähnt, dass die Software aus dem vorigen Jahrhundert den Anforderungen bis zum letzten Tag genügt habe. Das ist erstaunlich, denn 25 Jahre sind im Internetzeitalter mehr als halbe Ewigkeit. Im Augenblick laufe bereits die «Stabilisierungsphase» mit «Nest». Heinz Tännler erklärt denn auch, dass es sich gelohnt habe, die Umstellung auf die neue Steuersoftware mit Bedacht anzugehen. Der Entscheid pro «Nest» sei 2016 gefallen.

Das gewählte Programm hat sich mehrfach bewährt

Bei der Umstellung auf das neue Programm habe er darauf geachtet, dass im Projektteam «die besten Leute der Steuerverwaltung, des Amts für Information und Organisation sowie des Lieferanten» mitgearbeitet hätten, so Tännler. Dies ist im Wissen geschehen, dass die jetzt verwendete Software seit Jahren weiterentwickelt worden ist. Heinz Tännler hat auch zur Kenntnis genommen, dass der Kanton Zug «eine sehr funktionsreiche und stabile Lösung» erhalten habe. Da die Schweiz ein Bundesstaat mit 26 Kantonen ist, setzt jeder Kanton bei den Steuern eigene Vorgaben um. Diese haben Fachleute ins Zugerische «Nest» gepackt. Des Weiteren ist bei solchen Transfers auch die Zuger Steuerpraxis zu beachten.

Bei der Programmumstellung hat die Steuerverwaltung auch alle Steuerdaten der Jahre 2015 bis heute ins neue Programm überspielt. Heinz Tännler sagt aber: «Einzelne offene Fälle aus den Steuerjahren vor 2015 werden manuell, das heisst ausserhalb des Systems, fertig bearbeitet.» Das neue Nest-Programm könne alles, was auch unter ISOV möglich gewesen sei.

Ein hilfreiches Tool ist, so Tännler, dass die neue Plattform «in Zukunft automatisiertes Veranlagen» ermöglichen soll.

Das helfe, so präzisiert Tännler, um Kosten zu sparen, «indem es gelingt, die steigenden Bevölkerungs- und Unternehmenszahlen mit dem bestehenden Personalbestand abzufangen». Von all diesen Verbesserungen merkt der Steuerzahler einzig, dass die Steuerdokumente ein «modernes Layout» erhalten haben. Die Mission ist für Tännler geglückt, «wenn ich sagen kann, dass die Bevölkerung möglichst wenig von der Umstellung merkt».

Für die Umsetzung des Projekts sind 13 Millionen Franken eingeplant. Das sind 1,5 Millionen Franken weniger als budgetiert. Hinzu kommen noch die Kosten für den Support und die Weiterentwicklung.

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