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Zuger Krankenversicherer Klug wechselt den gesamten Vorstand aus

Noch vor gut einem Jahr sollte die ehemalige Betriebskrankenkasse der Landis und Gyr mit dem Branchenriesen Helsana fusioniert werden. Nun präsentiert Klug ein gutes Ergebnis 2018.
Yvonne A. Dempfle, Geschäftsführerin des Zuger Krankenversicherers Klug. (Bild: PD)

Harry Ziegler

Der Zuger Krankenversicherer Klug schliesst das 101. Geschäftsjahr erfolgreich ab. Es resultiert 2018 ein Gewinn von rund 3,9 Millionen Franken. Damit steigen die Reserven der Kasse auf 12,1 Millionen Franken an. Geschäftsführerin Yvonne A. Dempfle zeigt sich über den vorliegenden Abschluss erfreut: «Mit diesem guten Ergebnis können wir unsere Reserven weiter ausbauen und als selbständige Krankenversicherung mit dem neuen Vorstand gestärkt in die Zukunft schreiten.» Die 114 stimmberechtigten Mitglieder des Krankenversicherers nahmen an der Generalversammlung vom Dienstag, 16. April 2019 Kenntnis davon.

Zudem wurde, wie einer Mitteilung der Klug zu entnehmen ist, ein neuer Vorstand gewählt. Er wird präsidiert vom ehemaligen Zürcher FDP-Stadtrat Andres Türler (61). Neben dem einstimmig gewählten Juristen Andres Türler wählte die Generalversammlung ebenfalls einstimmig folgende Personen in den Vorstand: Andreas Blank, Ökonom, selbstständiger Berater (Kanton Zug), Thomas Furrer, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin (Kanton Aargau), Patrick Scheubel, Rechtsanwalt, Mitglied des Kaders Neue Aargauer Bank (Kanton Zug), sowie Philipp Knecht, Chefökonom und Leiter Advisory Board Neue Aargauer Bank (Kanton Aargau).

Verabschiedet wurde nach 12 Jahren Amtszeit der bisherige Präsident Martin Suter zusammen mit sämtlichen Vorstandsmitgliedern. Suter war als Klug-Präsident für die angestrebte und im Mai 2018 abgelehnte Fusion mit der Krankenkasse Helsana verantwortlich.

Im neu gewählten Vorstand des Zuger Versicherers haben zwei Aargauer, zwei Zuger und ein Zürcher Einsitz. Zwei Mitglieder sind bei der Neuen Aargauer Bank beschäftigt. «Die Klug, auch wenn sie wirklich sehr stark mit Zug verbunden ist, ist keine reine Zuger Krankenkasse. Die kantonale Verteilung mit zwei Zugern, zwei Aargauern und einem Zürcher wurde bewusst gewählt, denn in den Kantonen Zug, Aargau und Zürich hat die Klug die meisten Versicherten», erklärt die Geschäftsführerin. Es sei reiner Zufall, dass zwei der fünf Personen aus dem Kanton Aargau stammen und zwei davon bei der gleichen Bank tätig sind, so Dempfle.

Konsequenzen aus Entscheid gezogen

Die Auswechslung des gesamten Klug-Vorstands unter Martin Suter ist wohl das Resultat des Scheiterns der Fusion mit der Helsana. «Der abtretende Vorstand hatte mit Klug Zukunftspläne, die von der GV klar abgelehnt wurden. Der abtretende Vorstand akzeptierte diesen Negativentscheid und zog die Konsequenz daraus, indem er sich für die nächste GV nicht mehr für eine Wahl zur Verfügung stellte», so Dempfle zum Wechsel des Vorstands.

Klarer Auftrag: Führen einer KMU-Versicherung

Aufgrund der im Schweizer vergleich eher geringen Grösse, dürfte Klug auch weiterhin eine Übernahmekandidatin sein. Die Kasse verfügt nach eigenen Angaben über rund 10 000 Versicherte. Klug ist in der ganzen Schweiz tätig und bietet sämtliche Dienstleistungen für die Grund- und Zusatzversicherungen an. Der Auftrag für die Zukunft sei klar. «Die Versicherten haben sich für eine unabhängige, eigenständige Zukunft entschieden. Wir haben ausreichend Reserven und der neue Vorstand hat sich klar dazu bekannt, die Klug als eigenständige KMU-Versicherung in die Zukunft zu führen. Aber für mich ist ganz klar, dass der Klug-Versichertenbestand wachsen muss. Dies, da bin ich überzeugt, werden wir im kommenden Geschäftsjahr dank unseren marktkonformen Prämien auch erreichen», führt Yvonne A. Dempfle aus. Da seien der neue Vorstand und die Geschäftsleitung gefordert. Die Klug ist Mitglied beim RKV, dem Verband der kleinen und mittleren Krankenkassen. Dieser repräsentiert rund 680 000 Versicherte und wird vom Zuger Ständerat Peter Hegglin präsidiert. Die Klug könne sich auch hier auf wichtige Partner verlassen.

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