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Zug

Zuger Kantonsräte wollen den Nachtzuschlag abschaffen

Ein Postulat fordert die Regierung auf, sich für eine Neukonzeption des Nachtangebots im öffentlichen Verkehr einzusetzen.

Andrea Muff

Wenn Nachtschwärmer von der Stadt Zug möglichst günstig nach Hause fahren möchten, ist ein Nachtbus der Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB) oder der Zug eine gute Alternative zum regulären Taxi. Wer eine dieser Varianten wählt, bezahlt derzeit einen Nachtzuschlag von 5 Franken zum regulären Billettpreis.

Im Kanton Zürich hat der Regierungsrat nun dem Kantonsrat eine Vorlage unterbreitet, den Nachtzuschlag aufzuheben und allfällige zusätzliche Mittel für diese Aufhebung beizusteuern. Zudem soll das Zürcher Nachtangebot neu konzipiert werden.

Allfällige Mehrkosten mittels Budget beantragen

Ins selbe Horn stösst ein überparteiliches Postulat der beiden Steinhauser ALG-Kantonsräten Anastas Odermatt und Andreas Hürlimann sowie der beiden FDP-Kantonsräten Rainer Leemann (Zug) und Thomas Magnusson (Menzingen). Das Postulat zur Abschaffung des Nachtzuschlags im Tarifverbund Zug lädt den Zuger Regierungsrat ein, «sich bei den ZVB sowie zusätzlich beim entsprechenden Tarifverbund, der für den Nachtzuschlag zuständig ist, für die Abschaffung des Nachtzuschlags und eine entsprechende überregionale allfällige Neukonzeption des Nachtangebots im Sinne des Kantons Zug einzusetzen und sich daraus ergebende allfällige Mehrkosten via Budget dem Kantonsrat zu beantragen».

So soll das Nachtangebot auch innerhalb des Zuger Tarifvebunds nicht mehr als Spezialangebot behandelt werden, das vollständig kostendecken betrieben werden muss, heisst es im Vorstoss weiter. Es soll vielmehr «als integraler Bestandteil des regulären Angebots» betrachtet werden. «Wir wollen damit auch etwas für die Jungen machen und gleichzeitig den öffentlichen Verkehr stärken», erklärt Rainer Leemann. Denn das Angebot in der Nacht habe sich in den letzten Jahren sehr bewährt und sei mittlerweile ein etablierter Teil des Angebots im Zuger Verkehrsverbund. Zudem trägt der Verzicht auf den Nachtzuschlag laut Kantonsrat Rainer Leemann zur Erhöhung der Standort- und Lebensqualität bei.

Die vier Postulanten möchten also, dass sich die Regierung proaktiv für eine nachfrageorientierte Weiterentwicklung einsetzt und allfällige Mehrkosten via Budget beim Kantonsrat beantragt werden. Rainer Leemann erklärt: «Es ist uns wichtig, dass die finanziellen Auswirkungen geprüft werden. Danach wird es spannend, ob wir auf den Nachtzuschlag verzichten können.» Das Postulat ist an der nächsten Kantonsratssitzung vom Donnerstag 30. Januar zur Überweisung an die Regierung traktandiert. Die Sitzung ist öffentlich.

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