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Zuger Gemeindeschulen sagen Skilager ab

Skilager trotz Omikron? Das wäre verantwortungslos, sagen die gemeindlichen Schulen – und haben die Schneesportlager schon vor Weihnachten abgeblasen. Demgegenüber wollen die Kantonsschulen den Verlauf der Pandemie abwarten, ehe sie sich entscheiden.
Das Skilager der Kantonsschule Menzingen soll nach Andermatt führen.  (Bild: Valentin Luthiger)

Kilian Küttel

Keine Kissenschlacht im Massenschlag, weder Ski- noch Snowboardspass: Zum zweiten Mal in Folge sagen die Zuger Gemeindeschulen die Skilager in den Sportferien ab. Spielverderber: einmal mehr Corona. «Eine Durchführung wäre angesichts der steigenden Fallzahlen schlicht verantwortungslos», sagt Peter Meier, Rektor der Schule Steinhausen und Präsident der Rektorenkonferenz der gemeindlichen Schulen.

Noch vor Weihnachten war in Zug der Entscheid gefallen – und damit, noch bevor der Bund den Schulen geraten hat, keine Skilager zu veranstalten. Meier:

«Natürlich bedauern wir die Absage, sehr sogar. Aber wir mussten frühzeitig handeln, wir als Schule, aber auch die Eltern brauchten Planungssicherheit.»

Denn im Dezember habe man nicht prophezeien können, wie sich die Situation entwickeln würde. Und ohnehin wäre es laut dem Steinhauser Rektor kaum möglich gewesen, die Schutzkonzepte im Lager einzuhalten. Im 20er-Zimmer hätten die gleichen Regeln gegolten wie im Schulzimmer, Masken wären also Pflicht gewesen. «Lager und Schule sind nicht dasselbe, ein Zusammenleben ist etwas anderes als der Schulbetrieb», so Meier.

Absage brachte Schule keine Kritik ein

Den Entscheid können die Eltern offenbar nachvollziehen. Bis jetzt habe er nichts gehört, weder Zuspruch noch Kritik. Deshalb geht Meier davon aus, dass die Bevölkerung die Absage nachvollziehen kann.

Währenddem sich die Primar- und Sekschüler von Walchwil bis ins Ägerital in den Sportferien selber beschäftigen müssen, wissen die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschulen noch nicht, wie es weitergeht – und mit ihnen ihre Eltern. Denn weder an der Kantonsschule Zug noch in Menzingen sind die Lager vom Tisch. In Zug fällt ein Entscheid Ende nächster Woche, sagt der stellvertretende Rektor Rolf Peterhans: «Der Entscheid, den wir in Absprache mit den kantonalen Behörden treffen, wird wesentlich davon abhängen, wie sich die Pandemie entwickelt.»

Länger Zeit lassen will sich die Schulleitung in Menzingen. Ob es für die Menzinger Schülerinnen und Schüler in die beiden Lager nach Andermatt und Elm geht, entscheiden die Verantwortlichen Ende Januar definitiv. Rektorin Gabrijela Pejic-Glisic sagt:

«Sollte sich die Situation so entwickeln, dass das Risiko von Ansteckungen im Lager viel zu hoch wäre und wir die vom BAG empfohlenen Massnahmen nicht einhalten könnten, würden wir die Skilager absagen.»

Im Moment verfolge man die Lage genau und stehe im engen Austausch mit den kantonalen Behörden.

Schulen müssen auch Freizeitprogramm abspecken

Vom 5. bis 20. Februar sind die Sportferien, in denen die Schulen seit Jahren Freizeitkurse anbieten. «Die Betreuungsangebote während der Sportwoche sind sichergestellt», teilte die Rektorenkonferenz bereits Ende Dezember mit, als sie die Absage der Skilager kommunizierte. Nur macht Corona auch hier den Schulen das Leben schwer, sie mussten die Angebote stark reduzieren. Durchgeführt werde, sagt Meier, was innerhalb der Schutzkonzepte angeboten werden könne.

22 Aktivitäten hätte das Kursprogramm in Steinhausen umfasst – von B wie Backen bis T wie Tierpark Goldau. Daraus wird nun nur bedingt etwas. Dazu Rektor Peter Meier: «Es werden wohl nur eine Handvoll Aktivitäten stattfinden können.»

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