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Zug

Utiger Weine: Baarer Traditionsbetrieb in neuen Händen

Mehrere Jahrzehnte haben Xaver und Monika Utiger in der Firma Utiger Weine gewirkt. Bekannt waren sie für ihre italienischen Weine. Nun wird das Unternehmen von einer Thuner Firma übernommen.
Noch bis nächsten September steht er im Geschäft: Xaver Utiger. (Bild: Matthias Jurt (Baar, 5. Dezember 2019))

Vanessa Varisco

Verschiedene Flaschen italienischer Weine stehen säuberlich sortiert in den Regalen an der Wand, dazwischen sitzt Xaver Utiger und blickt sich in seinem schmucken Laden um. Am 1. März 1996 fand hier an der Früebergstrasse 41 in Baar die Eröffnungsfeier der Firma Utiger Weine statt. «Wir konnten uns mit der Zeit gut etablieren», freut sich Xaver Utiger, der die Firma gemeinsam mit Monika Utiger gegründet hat. Auch über die Kantonsgrenze hinaus sind sie bekannt: Beliefert werden Privat- und Gastronomiekunden in Zug, Luzern, Zürich und Schwyz. Und auch in Baar ist die Firma Utiger Weine natürlich keine Unbekannte. «Das liegt wohl unter anderem daran, dass ich hier geboren und aufgewachsen bin. Man kennt sich», resümiert er schlicht. Was auch dazu geführt habe, dass er über die Jahre ein Netz an Stammkunden habe aufbauen können.

Nun soll ein neues Kapitel aufgeschlagen werden: Ab dem 1. Januar 2020 übernimmt die Weibel Weine AG aus Thun den Traditionsbetrieb. Auch diese Firma hat sich auf den Handel und Import italienischer Weine spezialisiert. Sie feierte 2016 ihr 40-jähriges Bestehen und wird heute durch Adrian Weibel in der zweiten Generation geführt. «Ich wollte die Firma Utiger Weine in den Händen von fachkundigen Weinkennern wissen. Bei den Weibel Weinen bin ich sicher, dass die Qualität erhalten bleiben wird», erklärt Xaver Utiger. Dass er seine Firma abgeben möchte, sei altersbedingt, wie der 63-Jährige erzählt. Ausserdem wird er nicht gleich verschwinden – noch bis Ende September 2020 wird er in der Weinhandlung anzutreffen sein, um so eine geregelte Übergabe zu gewährleisten.

«Die Arbeit bereitet mir noch immer grosse Freude», gesteht er mit einem Lächeln und ergänzt: «Natürlich freue ich mich auf die Pension. Nichtsdestotrotz werde ich es vermissen, morgens den Laden aufzuschliessen. Besonders, weil ich den Austausch mit den Kunden geschätzt habe.»

Mehrere Reisen nach Italien

Und nicht nur das hat ihm gut gefallen an seiner Arbeit: Er erinnert sich an die vielen Reisen nach Italien, um dort die Weingüter zu besuchen. «Ich war bestimmt einmal pro Monat in Italien. Mit der Zeit entstanden so echte Freundschaften zu den Produzenten.» Gemeinsam mit den Weinbauern hat er die edlen Tropfen vom Fass degustiert und entschieden, welche Flaschen es ins Sortiment schaffen. Auch auf den grossen Messen in Düsseldorf, Verona und Meran hat er eingekauft.

Weine haben ihn schon immer fasziniert

Es sei schwer zu sagen, wie er entschieden hat, welche Weine es in den Handel schaffen. «Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl für die Qualität eines Weins», so Utiger. Er absolvierte aber auch eine Ausbildung am Deutschschweizer Kompetenzzentrum für Rebe und Wein in Wädenswil, wo er einiges über die Qualität und den Weinanbau gelernt hat. Wie kam es denn überhaupt dazu, dass er in den Weinhandel eingestiegen ist? «Weine und Italien haben mich schon immer fasziniert. Ich habe deshalb aus einem Hobby meinen Beruf gemacht», erinnert er sich.

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