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Zug

Starkes Besucheraufkommen: Der Kanton Zug verstärkt die Aufsicht in den Wäldern

In den vergangenen Monaten sind mehr Leute im Wald als sonst. Damit Tiere und Pflanzen nicht weiter unter Druck geraten und die Sicherheit bei Waldarbeiten gewährleistet bleibt, verstärkt der Kanton Zug in Absprache mit dem Verband der Zuger Waldeigentümer die Aufsicht im Wald. Die Forstbetriebe sollen im Auftrag des Amts für Wald und Wild zusätzliche Aufsichtsaufgaben wahrnehmen.
Angenehme Luft, kühler Schatten und wohltuende Ruhe. Der Wald ist bei Erholungssuchenden und Sporttreibenden gleichermassen beliebt. (Bild: PD/Amt für Wald und Wild)

(mua) Wanderer, Jogger, Biker, Pilzsammler, Beerenpflücker, Spaziergänger mit und ohne Hund – sie alle suchen Erholung oder Action im Naturraum Wald. Wildes Campieren und Biwakieren werden immer beliebter. So positiv das Interesse und die Freude am Wald an sich ist, so problematisch sind manche Begleiterscheinungen für Flora und Fauna. Das starke Besucheraufkommen hat zur Folge, dass der Wildlebensraum immer kleiner wird und störungsanfällige Tier- und Pflanzenarten unter Druck geraten, wie es einer Mitteilung des kantonalen Amtes für Wald und Wild zu entnehmen ist. Auch die Zuger Waldeigentümer spüren die Folgen der vermehrten Waldnutzung durch Erholungssuchende und sehen Handlungsbedarf. «Neue Wege und Rastplätze entstehen unkontrolliert und die Ansprüche an die bestehende Infrastruktur steigt. Die Sicherheit bei der Ausführung von Holzschlägen ist immer schwieriger zu gewährleisten und mit zunehmendem Aufwand verbunden», wird Martin Ziegler, Leiter Amt für Wald und Wild, in der Mitteilung zitiert.

Erhöhte Präsenz durch Forstpersonal und Ranger

Eine weitere Auswirkung der vermehrten Wald- und Landschaftsnutzung durch die Bevölkerung zeigt sich zwischen den verschiedenen Benutzergruppen selber. Diese ist insbesondere auf populären Wanderwegen sichtbar, wo vermehrt über «Dichtestress» geklagt wird. Eine grundsätzliche Entspannung ist laut kantonaler Mitteilung mittelfristig nicht in Sicht. «Die eingeschränkten Reisemöglichkeiten und die baldigen Sommerferien legen nahe, dass bis Ende Jahr mit überdurchschnittlich vielen Erholungssuchenden im Wald zu rechnen ist», so Ziegler.

Darum beauftragt der Kanton Zug Forstbetriebe oder private Anbieter von Ranger-Dienstleistungen, die Gebietsaufsicht zu verstärken. Dazu gehören insbesondere die erhöhte Präsenz der Fachleute im Wald, das Informieren, Lenken und Sensibilisieren der Bevölkerung, das Aufheben von inoffiziellen, neu entstanden Trampelpfaden, Grillstellen und Velowegen oder bei Bedarf auch das Erstellen von Informationstafeln. Finanziert werden die Massnahmen mit einem Covid-19 Sonderkredit des Kantons.

Keine neuen Restriktionen aber mehr Überblick und Beobachtung

«Das Ziel der Massnahmen sind keine zusätzlichen Restriktionen», betont Regierungsrat Andreas Hostettler, Vorsteher der Direktion des Innern, in der Mitteilung. «Für das Amt und die Waldeigentümerschaft ist es jedoch wichtig, die Situation zu überblicken und zu beobachten, damit ein Nebeneinander der Natur und der Erholungssuchenden funktioniert und das Miteinander der verschiedenen Nutzergruppen im Ökosystem Wald naturverträglich gestaltet werden kann, so wie es auch das Zuger Waldgesetz vorsieht.» Klare Vergehen, wie das Nichteinhalten von Fahrverboten, werden geahndet. Die verstärkte Gebietsaufsicht soll laut Mitteilung hauptsächlich an Abenden und an Wochenenden bei schönem Wetter stattfinden, denn dann zieht es besonders viele Menschen in den Wald. Sie ist vorerst bis Ende Oktober befristet. Danach zieht das zuständige Amt mit den Waldeigentümern Bilanz, schaut, wie sich die Massnahmen bewährt haben und ob sie weitergeführt werden.

Willkommen im Zuger Wald – als Gast

Als Ausgleich zum hektischen Alltag wird der Wald als Ort der Erholung immer wichtiger. Dies darf auch weiterhin so bleiben. Allerdings sind die Waldbesuchenden Gast in der Natur - auf fremdem Grund und Boden. Deshalb sind folgende Verhaltensregeln einzuhalten:

  • Hinweise beachten und Absperrungen einhalten
  • Nur das offizielle Wegnetz benutzen, insbesondere mit dem Bike
  • Keinen Lärm veranstalten, insbesondere nachts
  • Hunde unter Kontrolle halten
  • Respektvoll mit anderen Nutzergruppen umgehen
  • Offizielle Raststellen nicht als Partyplatz nutzen und als Dauergast belegen
  • Keinen Abfall liegen lassen.
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