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Zug

«Standpunkt»: Brüggli und Strandbad, kommt es gut?

SVP-Gemeinderat Alex Odermatt über die Projekte der Korporation und der Stadt.

Das Seebad Brüggli und das Strandbad Zug sind zurzeit bei allen Stadtzugern im Gespräch. Nicht nur wegen des Wetters. Schon im Vorfeld gab und gibt es zu beiden Projekten viele Diskussionen, ja wilde Spekulationen. Was kommt jetzt, wie sehen die Erweiterungen aus, kommt es gut? Zwar kann die Bevölkerung im Rahmen von Mitwirkungen Ideen einbringen – nur: Werden diese Vorschläge dann auch umgesetzt?

Bei der Strandbad-Erweiterung sind die Auswertungen bereits abgeschlossen – es wurden gute Vorschläge eingereicht. Man erhofft sich beispielsweise eine Ausweitung der Öffnungszeiten. Zusammengefasst wird gewünscht, dass das Event-Angebot der Badi am Abend mit Konzerten, Barbetrieb und Apéro-Möglichkeiten erweitert wird. Ein weiterer Wunsch war, dass das kulinarische Angebot im Bistro dem Zeitgeist angepasst wird, ohne dabei die Kinder zu vergessen. Darum sind ein grosszügiger Kinderspielbereich (mit Spannsegel), Rutschen und ein grösseres Becken ebenfalls auf der Wunschliste. Gefragt sind weiter genügend Veloabstellplätze, sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten für SUP und eine separate Einstiegszone dazu. Persönlich hoffe ich sehr, dass möglichst viele dieser Wünsche umgesetzt werden und wir Stadtzuger dann das neue Strandbad voll geniessen können. Hier kann unsere Stadt wieder einmal zeigen, wie einwohnerfreundlich sie ist.

Beim Brüggli ist die Situation allerdings anders. Zwar kann sich die Bevölkerung auch hier äussern. Nur entscheidet die Eigentümerin, die Korporation Zug, über die Erneuerung der Anlage. Was passiert zukünftig mit den Campern, was mit den Parkplätzen?

Als geborener Hertianer schwelge ich natürlich noch in Erinnerungen an das frühere Brüggli. Viele Stunden verbrachten wir Jugendlichen dort am Ufer des Zugersees. Auch alle Bekanntschaften mit den auswärtigen Gästen waren immer sehr herzlich. Dies war, bevor der Aushub vom Metalli im Brüggli deponiert wurde, kurz: Es war zwar klein, aber piekfein. Danach kam die Erweiterung Richtung Cham und weitere Teile wurden unter Naturschutz gestellt. Man hatte einen schönen Steinstrand mit Volleyballfeld geschaffen, alles wurde grösser, wir hatten wieder mehr Platz. Auch dass immer in der Nähe ein Kiosk stand, war für uns Kinder grossartig, denn dort gab es «Eis am Stiel».

Die WC-Anlagen sind zwar heute in der Nähe des Badeplatzes, es sollte in Zukunft aber aufgrund der Nachfrage mehr Toiletten geben. Die Spielmöglichkeiten an Land wurden zunehmend eingeschränkt und der neue Platz zog immer mehr Auswärtige an und so wurde in der Folge das neue Platzangebot immer kleiner. Vor allem fehlt heute ein Spielplatz für Kinder mit Spielgeräten, Sandkasten und so weiter. Und dort, wo man diesen Spielplatz hätte integrieren können, steht ein Schiff, welches wir einem Kulturprojekt verdanken. Das Thema Parkplätze ist ein sehr heisses Thema, welches zwingend zu berücksichtigen ist.

Leider kommt das Brüggli noch nicht zur Ruh, auch gerade mit dem geplanten «Umbau». Als Einwohner hoffe ich, dass sich die Korporation Zug intensiv und gut mit der Projektierung des neuen Platzes befasst. Ich weiss, es ist nicht leicht, es allen recht zu machen. Hoffentlich kann weiter ein Camping in Zug bleiben. Es kann nicht sein, dass es am ganzen Zuger Ufer keinen Campingplatz mehr hat, braucht doch unsere Jugend ein Naherholungsgebiet am See. Es bleibt sehr zu hoffen, dass Stadt und Korporation sich alle neuen Vorschläge genau anschauen und das Beste für alle daraus machen.

In der Kolumne «Standpunkt» äussern sich Mitglieder des Grossen Gemeinderats Zug zu frei gewählten Themen. Ihre Meinung muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.

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