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Zug

So halten sich Spieler von Zuger Fussballvereinen fit

Um die erzwungene Spielpause zu überbrücken, werden viele Klubs kreativ – mit Online-Trainings und Challenges.
Sven Huber vom FC Ägeri jongliert über dem Zürichsee mit einer WC-Papier-Rolle. (Screenshot: Video FC Ägeri)

Laura Sibold

Sie ist zurzeit der wohl begehrteste Haushaltsartikel: die WC-Rolle. Längst wird sie nicht mehr nur fürs tägliche Geschäft verwendet, sondern auch für sportliche Aktivitäten. So posten in den sozialen Netzwerken nun auch viele Fussballklubs Videos ihrer Spieler, die mit WC-Rollen jonglieren oder diese in ihr Training einbauen. Unter anderem die AC Milan, die Berner Young Boys und der FC Aarau stellen mit der sogenannten Stay-at-home-Challenge ihre Jonglierkünste unter Beweis.

Kürzlich ist auch die erste Mannschaft des FC Ägeri aus der 2. Liga interregional auf Facebook nachgezogen. In einem zweiminütigen Video spielen sich die Mannschaftsmitglieder statt eines Fussballs eine WC-Rolle zu und wünschen allen viel Geduld, Durchhaltewille und gute Gesundheit.

Die Teilnahme an der Challenge sei gut für den Teamgeist der Mannschaft, ist Trainer Dragi Salatic überzeugt. «Mit einer WC-Rolle zu jonglieren, ist aber natürlich vor allem Spass und nicht Bestandteil unseres normalen Trainings.» Denn trotz des coronabedingten Lockdowns trainieren viele Zuger Fussballvereine weiter. Die Trainer schicken ihren Spielern Trainingspläne mit Übungen, welche diese selbstständig zu Hause absolvieren. «Ich stelle meinen Spielern klare Aufgaben in den Bereichen Krafttraining, Joggen und Intervallübungen und appelliere an ihre Selbstdisziplin. Das klappt gut», sagt Salatic. Demnächst führe er mit seinem Team zudem einen Testlauf mit einem Online-Training durch.

«Wir haben quasi eine zweite Winterpause»

Besonders die Trainer der höher klassierten Vereine im Kanton wie der SC Cham (Promotion League) sowie Ägeri und Rotkreuz (beide 2. Liga interregional) betonen die Wichtigkeit eines stetigen Trainings trotz Corona-Krise und setzen auf fixe Trainingspläne. «Die aktuelle Situation ist für alle Fussballspieler herausfordernd. Wir haben quasi eine zweite erzwungene Winterpause», sagt Roland Schwegler, Trainer der ersten Mannschaft des SC Cham. Dennoch sei es schön zu sehen, wie die Spieler mitziehen und sich an die Trainingspläne halten.

Eine Ausnahme davon ist der Erstligist Zug 94. Aufgrund der angespannten finanziellen Situation und wegen des Abstiegskampfes überlasse man es jedem Spieler selber, ob und wie oft er derzeit trainieren wolle, sagt der Trainer Vural Önen. Zug 94 verfährt damit gleich wie viele Drittligisten, darunter der FC Baar und der SC Steinhausen, die nun ebenfalls auf konkrete Trainingspläne verzichten würden.

Stricken, jonglieren und bitte zu Hause bleiben

Das Jongliervideo des FC Ägeri wurde auf Facebook bereits fleissig geteilt. Der Verein nominiert vier weitere Klubs für die Stay-at-home-Challenge: den FC Luzern, den SC Cham, Zug94 und den EVZ. Die Chamer haben einen anderen Weg gewählt. In mehreren mehrsprachigen Facebookvideos fordern Spieler die Menschen auf, zu Hause zu bleiben und sich an die Vorschriften zu halten. Bei Langeweile könne man sich ja ein neues Hobby wie etwa Stricken suchen, rät der Verteidiger Fabio Niederhauser scherzhaft.

Am 31. März folgte schliesslich Zug 94 dem Aufruf des FC Ägeri: Auf Instagram postete der Erstligist ein Video, das die Spieler der ersten Mannschaft beim Jonglieren mit WC-Rollen zeigt. Das derzeit wertvollste Gut macht also weiter die Runde.

Auch das Team Zugerland U15 Junioren zeigt sich auf Youtube zu Hause im Training. Die Ballbehandlung scheint der Fussballnachwuchs trotz Coronavirus bestens zu beherrschen:

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