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Zug

Schönste Spaziergänge im Kanton Zug: Entspannung und Weitsicht in Neuheim

Die Praktikantin Julia Lüscher beschreibt ihren Lieblingsspazierweg in ihrer Wohngemeinde. Stellenweise ist er recht abenteuerlich.
Blick vom Spazierweg Hirschlete auf den Zugersee. (Bild: Julia Lüscher (Neuheim, 13. Juli 2020))

Julia Lüscher

Das hohe Gras glänzt in der Sonne, der Wind weht durch meine Haare und das Gefühl von absoluter Freiheit macht sich in mir breit. Glücklich blicke ich auf das ferne Bergpanorama mit Eiger, Mönch und Jungfrau hinter dem Zugersee. Ich spüre, wie die Stadt, auf die ich runterblicke, langsam erwacht. Immer mehr Sonnenlicht kommt zum Vorschein und ich laufe hinunter zum Schatten der Bäume, denn dort führt mein Spaziergang entlang.

Mit einem kurzen Blick nach rechts versichere ich mich, dass der majestätische Lindenbaum, das Wahrzeichen der Gemeinde Neuheim, noch immer steht. Trotz ihres etwas mitgenommenen Aussehens, wegen der zwei überlebten Blitzeinschläge, strahlt die Linde eine gewaltige Kraft aus.

Am besten beginne ich mal von vorne. Der Spaziergang «Hirschleten» startet bei der Lindenhalle in Neuheim. Von dort aus geht es bergauf über die berühmten Moränenhügel. Nach dem ersten Aufstieg erkenne ich die beiden Schaukeln und den Picknicktisch, welcher eine gute Gelegenheit für die erste Pause darstellt. Ich gehe jedoch weiter bis ich zu meinem Lieblingsplatz auf diesem Pfad komme. Ein kleines Holzhüttchen dient mir als Rückenlehne. Ich überlege mir, einen kurzen Abstecher zur Grillstelle bei der Linde zu machen, entscheide mich aber dagegen.

Weiter geht es über Stock und Stein

Der Feldweg unter meinen Füssen verwandelt sich in einen Waldweg, und das kleine Abenteuer beginnt. Ich erkämpfe mir einen Weg über Wurzeln und heruntergefallene Äste bis zum Waldrand und weiter über eine Weide. Von hier aus habe ich einen tollen Ausblick auf das Dorf. Danach führt mich der Weg wieder ein kurzes Stück durch den Wald. Hier muss ich immer aufpassen nicht hinzufallen, weil der Waldboden mit grossen Steinen und Wurzeln bedeckt ist.

Zum Glück geht es nicht lange und ich bin wieder auf einem sicheren Feldweg. An einem Bauernhof vorbei laufe ich hinunter zum nächsten und letzten Waldteil. Am Ende springe ich über einen Bach und wende mich wieder dem Aufstieg zu. Endlich oben angekommen sehe ich schon die erste Häuserreihe des Dorfes. Den strengsten Teil habe ich hinter mir. Durchs Dorf hindurch finde ich meinen Weg zurück zur Lindenhalle und schliesse so meinen Rundspaziergang ab.

Auch für Sportler interessant

Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, diesen Spaziergang in ein Training umzuwandeln. Die Route ist nämlich gleichzeitig ein Vita-Parcours, den die IG Saturn, ein Neuheimer Turnverein, anlässlich ihres 15-Jahr-Jubiläums im Herbst 2018 fertiggestellt hat.

Mein Vater, der ein Mitglied des Vereins ist, hat vor wenigen Jahren mitgeholfen, die 15 Posten des Parcours zu bauen. Der Fitnessparcours nennt sich «Frud», was für «Fit rund ums Dorf» steht. Die vor Ort erklärten Übungen helfen der Stärkung der Muskulatur, Geschicklichkeit und Ausdauer. Ich benütze den Weg oft als Joggingstrecke. Die Parcoursposten bieten mir eine gewisse Abwechslung während des Laufens.

In dieser Serie stellen unsere Autoren ihren Lieblingsweg im Kanton Zug vor.

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