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Zug

Risch: Nach dem Nein zum Hof Binzmühle sucht der Gemeinderat neue Möglichkeiten

Der Gemeinderat Risch arbeitet aktuell alternative Lösungsvorschläge für die Sanierung des Hofs aus.
Für 9,2 Millionen Franken sollte der Hof Binzmühle saniert werden. (Bild: Stefan Kaiser (Rotkreuz, 3. Juli 2019))

Vanessa Varisco

Am Ende fiel der Entscheid doch sehr knapp aus: Mit einem Stimmenverhältnis von 1292 zu 1283 wurde die vorgeschlagene Sanierung des Hofs Binzmühle an der Abstimmung vom 24. November abgelehnt. Nur neun Stimmen machten demnach den Unterschied. Die Zukunft des Hofs blieb damit nach einer mehrjährigen Auseinandersetzung unklar und der Ball ging zurück an den Gemeinderat, welcher nun eine Auslegeordnung vorgenommen hat, wie er auf Anfrage Auskunft gibt.

Was bedeutet dieses knappe Ergebnis für die Überarbeitung der Pläne? Eins nimmt Gemeinderat Ruedi Knüsel in Bezug darauf vorweg. Der restliche Planungskredit erlaube keine neue Planung. «Ein möglicher Ansatz ist das Weglassen und Vereinfachen gewisser Elemente», führt er aus. So sollen auch die hohen Baukosten von 9,2 Millionen Franken reduziert werden. Kurz nach der Abstimmung vermutete nämlich FDP-Politiker Roland Zerr, dass die Ablehnung unter anderem am hohen Betrag für die Sanierung liege. Die Möglichkeit der Reduktion der Pläne werde deshalb laut Knüsel im Rahmen einer Mitwirkung zur Diskussion gebracht.

Nein-Komitee hatte wohl einen Einfluss

In der Planungsphase wurde die Bevölkerung stark einbezogen. Rückmeldungen der Anwohner sind berücksichtigt worden und unter anderem fanden auch ein Infoanlass und ein Rundgang vor der Abstimmung statt. Was offenbar auch einen Teil der Bevölkerung abgeholt hat. «Die Aufgabe besteht nun darin, das Projekt so anzupassen, dass möglichst viele bisherige Befürworter wieder ein Ja in die Urne legen werden», erklärt Knüsel und ergänzt: «Das ist keine leichte Aufgabe, deshalb nehmen wir uns die Zeit, um eine ausgewogene Lösung auszuarbeiten.» Der Gemeinderat wolle möglichst genau wissen, welche Punkte die Stimmberechtigten zu einem Nein bewogen hätten. «Diese Kenntnis soll dann helfen, das Projekt entsprechend anzupassen.»

Ein Kritikpunkt, der vor der Abstimmung betont wurde, war, dass die sieben geplanten Wohnungen zu viele seien. Das betonte besonders das Nein-Komitee, welches sich kurz vor dem Urnengang formiert und Flyer mit einem Alternativvorschlag in die Haushalte verteilte hatte. Es forderte etwa, auf fünf der sieben Wohnungen zu verzichten. «Wir haben uns mit Vertretern des Komitees getroffen», schildert der Rischer Gemeinderat und betont, dass man den Kritikpunkt der vielen Wohnungen aufnehmen werde. Damit verbunden sei auch die Angst der Bevölkerung gewesen, dass zu viel motorisierter Verkehr auf dem Erschliessungsweg entstehe. Knüsel sagt:

«Nach heutiger Einschätzung war das der grösste Kritikpunkt.»

Hat das Nein-Komitee denn den Unterschied gemacht? Knüsel bejaht: «Der Flyer hat zu einer gewissen Verunsicherung geführt und vermutlich einige Stimmberechtigte zu einem Nein bewogen, was letztlich auch zu einer Ablehnung geführt hat.»

Neue Abstimmung im November möglich

Das weitere Vorgehen ist so weit festgelegt. Im ersten Halbjahr soll ein «möglichst grosser Konsens» ausgearbeitet werden. «Sofern das Projekt nicht grundsätzlich verändert wird, sollte der verfügbare Kredit noch ausreichen, um die Pläne anzupassen und die Baukosten zu ermitteln», so Knüsel. In diesem Fall wäre eine erneute Abstimmung im November möglich.

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