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Zug

Restaurant Adler in Allenwinden geht wieder auf – es gibt eine Erinnerung an Esaf-Muni Kolin zu sehen

Der «Adler» in Allenwinden wird am 1. August wiedereröffnet. Die neuen Pächter setzen auf mehr als nur Kochkunst.
Lara Reichmuth, Joel Meier und Pashk Berisha (von links) mit einem Bild des bekannten früheren Zuger Metzgers Marcel Rinderli. Es zeigt ein Stück des geschlachteten Kolin, dem Siegermuni des Eidgenössischen Schwingfests 2019. (Bild: Stefan Kaiser (Allenwinden, 15. Juli 2020))
Pashk Berisha (links), Lara Reichmuth und Joel Meier freuen sich, die Gäste auch auf der Terrasse zu bewirten. (Bild: Stefan Kaiser (Allenwinden, 15. Juli 2020))
Der «Adler» wurde in den Jahren 2009 und 2010 totalsaniert. Das ganze Gebäude wurde dabei angehoben.  (Werner Schelbert (Allenwinden, 2. September 2009))
Das Traditionshaus steht an bester Lage in Allenwinden. (Bild: Stefan Kaiser (25. Juni 2013))

Raphael Biermayr

Raphael Biermayr

Raphael Biermayr

Raphael Biermayr

Ein Stück Fleisch kann auch Kunst sein. Das gilt nicht nur für dessen Herstellung im Rahmen des Metzgerhandwerks, sondern auch für dessen Abbildung durch einen Maler. Wer sich davon ein Bild respektive mehrere Bilder machen will, kann das ab dem 1. August im Restaurant Adler in Allenwinden tun (siehe Fussnote).

Die neuen Pächter Pashk Berisha und Joel Meier werden dort Bilder des bekannten ehemaligen Zuger Metzgers Marcel Rinderli präsentieren. Diese stehen zum Verkauf. Das grösste Exponat ist ein Stück des wohl bekanntesten Munis der Zuger Geschichte: Kolin, der dem Schwingerkönig 2019 in Zug überreicht wurde, wurde im Februar wegen aggressiven Verhaltens geschlachtet. Gemäss der «Adler»-Wirte übernahm Marcel Rinderli diese Aufgabe und verewigte daraufhin ein Stück von Kolin auf einem Bild.

Der erste eigene Betrieb

Für Berisha (40) aus Abtwil und Meier (31) aus Sihlbrugg ist der «Adler» ihr erstes selbstgeführtes Lokal. Sie arbeiteten zuvor während acht Jahren im «Fontana» bei der Baarermatte als Küchenchef beziehungsweise Sous-Chef zusammen. Das von ihnen zubereitete Essen brachte damals Lara Reichmuth zu den Gästen. Die 25-jährige Hünenbergerin ist das dritte Mitglied der neuen Crew in Allenwinden.

Reichmuth war es auch, die den beiden Köchen, die den Plan vom eigenen Betrieb geschmiedet hatten, den «Adler» zur Besichtigung empfahl. «Wir fuhren ohne grosse Erwartungen nach Allenwinden – und fuhren anschliessend begeistert nach Hause», schildert Joel Meier den Tag. Sein Geschäftspartner Pashk Berisha führt aus: «Vor allem die Grösse ist dank der Übersichtlichkeit sehr attraktiv für uns.» Damit spielt er auf die Tatsache an, dass die drei Genannten das komplette Team bilden.

Das Traditionslokal im Allenwindner Dorfzentrum wird seit Ende 2019 nicht mehr bewirtschaftet. Die Nachfolger Berisha und Meier hätten schon früher begonnen, hätte ihnen nicht die Coronakrise einen Strich durch die Rechnung gemacht. So läuft ihr Dreijahresvertrag mit Option auf weitere drei Jahre erst ab dem 1. August. Das Haus, das schätzungsweise im Jahr 1768 gebaut sowie in den Jahren 2009 und 2010 totalsaniert wurde, gehört der katholischen Kirchgemeinde Baar.

Rezepte von ehemaligen Chefs übernommen

Den neuen Pächtern ist klar, dass der Standort Allenwinden nicht vergleichbar mit Zug oder Baar ist – der Kampf um Gäste ist also deutlich aufwendiger. Für das Gelingen ihres Konzepts setzen sie auf das Beste aus ihren Erfahrungen in der Gastronomie. Auf das Essen bezogen, heisst das: Poulet im Chörbli und Entrecôte im Pfänndli. Die Rezepte für diese Spezialitäten haben sie von ehemaligen Chefs gelernt. Auch in Bezug auf den Wein wollen sie ihr angeeignetes Wissen einbringen. Darüber hinaus setzen die beiden Unternehmer-Neulinge auf den nahen und ehrlichen Austausch mit den Gästen. «Wir sind flexibel und für alle Wünsche offen», sagt Joel Meier, und ergänzt:

«Unser ‹Adler› ist kein Gourmettempel, hier sollen sich alle wohlfühlen.»

Flexibilität herrscht auch in Sachen Öffnungszeiten. Die Pächter müssen erst herausfinden, an welchen Tagen die Nachfrage gut sei und an welchen weniger. Das heisst, dass der «Adler» – mit Ausnahme von Samstagmittag und Sonntagabend – im Rahmen einer Testphase während der ersten Monate jeden Tag geöffnet haben wird.

Pashk Berisha ist zweifacher Vater. Über die entbehrungsreiche Zeit für sich und seine Familie sagt er den branchenüblichen Satz: «Meine Frau hat mich kennen gelernt, als ich bereits in der Gastronomie tätig war, das gehört dazu.»

Am 1. August findet der Tag der offenen Tür statt. Von 11 Uhr bis etwa 21 Uhr werden Häppchen und Getränke angeboten, dies unter Berücksichtigung der Kantonsvorgaben bezüglich Coronapandemie. Ab dem 2. August hat das Restaurant regulär geöffnet.

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