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Zug

Entwicklungsstrategie soll der Kompass für die nächsten zehn Jahre sein

Während mehrerer Monate hat der Stadtrat ein Papier mit Grundlagen erarbeitet. Konkretes will er im ersten Halbjahr 2022 verabschieden.
Blick auf die Stadt Zug vom Zugersee aus gesehen. (Bild: Stefan Kaiser (28. Juni 2021) )

«Zug bleibt Zug: visionär – lebenswert – pulsierend». Unter diesem Leitspruch hat der Stadtrat in den letzten Monaten eine Entwicklungsstrategie für die Gemeinde erarbeitet, die er am Dienstagnachmittag vorstellte. Wieso braucht es eine solche Strategie? Stadtpräsident Karl Kobelt erklärt das gleich zu Beginn: «Weil eine solche übergeordnete Strategie bislang fehlte.» Zwar gibt es verschiedene Teilstrategien, wie etwa jene der Smart-City, aber das Dach gab es nicht. Die Strategie soll der Entwicklung in den nächsten zehn Jahren einen Rahmen geben. Karl Kobelt kommentiert dies mit:

«Dabei sollen die Qualitäten wie beispielsweise die Altstadt erhalten werden, gleichzeitig soll die Dynamik der Stadt Zug auch in Zukunft vorangetrieben werden.»

Bei der Erarbeitung orientierte sich der Stadtrat an den Sustainable Development Goals der UNO-Mitgliedsstaaten (SDG). Neben ökologischen Überlegungen fliessen in die SDG wirtschaftliche und soziale Anliegen. Die 17 Ziele wurden auf die Ebene der Stadt Zug heruntergebrochen.

Entsprechend wurden für die Erarbeitung verschiedene Kernbereiche definiert. Im Zentrum stehen eine innovative Wirtschaft, eine grüne Stadt sowie eine starke Gemeinschaft. Voraussetzung, dass die Ziele erreicht werden können, sind gesunde Finanzen. Die Stadt Zug will deshalb unter anderem einen wettbewerbsfähigen Steuerfuss beibehalten und zukunftsorientiert investieren.

Wirkungsziele umfassen Wirtschaft, Ökologie und Gemeinschaft

Der Stadtrat hat drei Wirkungsziele evaluiert und verabschiedet. Erstens: Die Stadt soll als Wirtschaftsstandort attraktiv bleiben und gute Bedingungen für Unternehmen und Fachkräfte schaffen. Umgesetzt werden soll dies, indem beispielsweise die Positionierung als Crypto Valley ausgebaut wird oder ein Clean Tech Cluster ausgerichtet wird, wo bestehende Unternehmen pionierhafte Projekte im Bereich Klima, Energie und Umwelt entwickeln. Doch auch das lokale Gewerbe soll erhalten bleiben und die Innenstadt als attraktive Flanier- und Einkaufszone aufgewertet werden.

Zweitens: Der städtische Lebensraum soll nachhaltig und ressourcenschonend entwickelt werden. Ausserdem wird die Mobilität sorgfältig geplant. «Das Thema der Elektromobilität fällt in diesen Bereich», schildert Karl Kobelt. Dieses Wirkungsziel, welches unter dem Titel «grüne Stadt» läuft, soll durch verschiedene Massnahmen erreicht werden. Etwa will der Stadtrat eine CO2-neutrale Stadtverwaltung realisieren und die Bestrebungen einer 2000-Watt-Gesellschaft vorantreiben.

Drittens: Die Stadt Zug soll eine starke Gemeinschaft haben. Die Umsetzung dieses Ziels soll beispielsweise erreicht werden durch identitätsstarke Anlässe und die Möglichkeit für die Bevölkerung mitzuwirken.

«Damit diese Ziele umgesetzt werden können, brauchen wir Kooperation und Organisation», betont Stadtpräsident Karl Kobelt. Der Stadtrat und die Verwaltung können die Strategie nicht alleine umsetzen, führt er aus, weswegen die Vielfalt der Bevölkerung, die Unternehmen und lokalen Geschäfte ebenfalls wichtig ist und durch Anreize gesteuert werden soll. Grundsätzlich will man mehr mit Anreizen als Vorschriften arbeiten, unterstreicht Kobelt. Er ist überzeugt: «Mit dieser Strategie decken wir die Interessen verschiedenster Akteure ab.»

Im ersten Halbjahr 2022 soll ein Aktionsportfolio verabschiedet werden

Die übergeordneten Ziele aus der Entwicklungsstrategie bilden künftig das Dach für die weiteren Führungsinstrumente der Stadt Zug, namentlich die Legislatur- und Departementsziele sowie das Aktionsportfolio, das den bisherigen Aktionsplan ablöst. Der Start zur konkreten Umsetzung der Entwicklungsstrategie findet verwaltungsintern im Rahmen des Strategieprozesses 2021/22 statt.

Bis Ende 2021 werden sich die Kadermitarbeitenden der Stadt Zug im Rahmen von Workshops mit der übergeordneten Entwicklungsstrategie des Stadtrats auseinandersetzen. In erster Linie gehe es darum festzulegen, mit welchen konkreten Massnahmen und Projekten die übergeordneten Ziele anzugehen sind, schreibt der Stadtrat in der Medienmitteilung. Ziel ist die Erstellung eines Aktionsportfolios, das im ersten Halbjahr 2022 vom Stadtrat verabschiedet wird.

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