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Zug

Konzertgenuss per Livestream im «Cheers» in Baar

Die Zuger Band Thin and Crispy hat ihr Konzert direkt vom Musikstudio in die Bar übertragen.
Thin and Crispy spielten im Musikstudio in Baar. Das Konzert wurde live in die Bar Cheers übertragen. (Bilder: Roger Zbinden (2. Oktober 2020))
In der 150 Meter entfernten Bar kamen die Gäste in den Genuss von Livemusik. (Roger Zbinden (lz) / Luzerner Zeitung)

Carmen Rogenmoser

Carmen Rogenmoser

Das geplante Konzert in der Cheers Bar in Baar aufgrund der verschärften Coronamassnahmen einfach absagen? So einfach macht es sich die Zuger Band Thin and Crispy nicht. «Eine komplette Absage wollten wir ohne Prüfung von Alternativen nicht einfach so hinnehmen», lässt sich Flurin Egler, Sänger der Band, in einer Mitteilung zitieren. Dies auch im Hinblick darauf, dass sich die Situation in den nächsten Wochen wohl kaum entspannen wird und ein dauerhafter Verzicht auf Kultur in Form von Konzerten auch keine Lösung sei. Also probierte die Band etwas für sie Neues aus: Ein Konzert, das per Livestream in die Bar übertragen wird.

«Spontan entstand die Idee, das Konzert im benachbarten Musikstudio von Frisk und Co an der Dorfstrasse zu spielen und dieses direkt via Livestream zu übertragen», heisst es weiter. Erst am vergangenen Montag ist der Entscheid dafür gefallen. Dies geschah einerseits per Glasfaserkabel ins 150 Meter entfernte «Cheers», das in Echtzeit direkt mit dem Studio verbunden war. Andererseits via Youtube zu jenen, die an diesem Abend zu Hause blieben. Die Technik sei grundsätzlich ziemlich einfach, erklärt Flurin Egler. Das könne übers Handy organisiert werden.

Grosse Unterstützung von verschiedener Seite

Doch sofort wurde Idee der Band und des Inhabers des Lokals, Pirmin Ulrich, von Weiteren unterstützt. Alle Angefragten und Beteiligten hätten spontan und unkompliziert Mithilfe, Material, Technik und Know-how angeboten. So sorgten für die Audio- und Videoübertragung Pascal Ossio und die Riedel Communications GmbH. Kamera und Beamer wurden von Michael Werder vom Kultursilo zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde Baar unterstützte den Anlass mit einem Kulturbeitrag für die zusätzlichen Auslagen sowie bei der Installation des Glasfaserkabels durch den Werkhof.

Die Lust am Ausprobieren

Die physische Trennung schaffe Platz, um die Abstände konsequent einzuhalten, sagt Pirmin Ulrich vom «Cheers». Die Interaktion bleibt dabei nicht nur einseitig. Das Publikum kann das Konzert der vierköpfigen Band verfolgen, gleichzeitig bekommt die Band die Reaktionen des Publikums mit. Im Vorfeld konnte sich Sänger Flurin Egler nicht vorstellen, wie das sein würde. «Für die Musiker ist das Publikum wichtig. Ich bin gespannt auf die Interaktion, ob der Funke springt». Die Motivation – vor allem die Lust am Ausprobieren war gross. Und damit vielleicht die Hoffnung, dass auf diese Art auch in den kommenden Wochen Musik vor Publikum gemacht werden kann.

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