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Kinder- und Jugendtheater Zug: Eine Ballonfahrt, die inspiriert

Das Kinder- und Jugendtheater Zug brachte an drei Aufführungen die Eigenproduktion «Miss Harriets Ballonfahrt um die Welt» auf die Bühne. Die jungen Darsteller hatten ihre Rolle im Griff.
Die jungen Darsteller sind fasziniert vom Schauspielern. (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 16. Dezember 2018))

Hansruedi Hürlimann

Miss Harriet, eine bestandene Lady, sitzt ausserhalb der Bühne und näht eine Ballonhülle. Sie träumt von einer Ballonfahrt um die Welt und hat dafür unter dem Titel «Miss Harriets Ballonfahrt um die Welt» einen Wettbewerb ausgeschrieben. Dafür melden sich drei junge Frauen und drei Männer, die je zu zweit daran teilnehmen wollen. Dem Siegerduo winkt ein Preisgeld, das die Initiantin zusätzlich zu den Ballonen zur Verfügung stellt.

In kurzen szenenartigen Darstellungen erlebt der Zuschauer, wie sich die charakterlich ganz unterschiedlichen Akteure auf das Abenteuer vorbereiten und wie sie die Fahrt im Heissluftballon erleben. Neben Dialogen und Monologen gibt es tänzerische und mimische Einlagen, was ein breites Spektrum an Ausdrucksweisen ermöglicht. Die Choreografie kommt mit einem einfachen Bühnenbild und wenigen Requisiten aus, unterstützt mit umso wirksameren Ton- und Lichteffekten.

Die Idee zur gut einstündigen Inszenierung holten sich die beiden Leiterinnen Mirjam Dettwiler und Laura Bucher vom Bildband «Miss Harriets Reise mit dem Drachen» von Sue Scullard. Aufgrund dieser fantasievollen Ballonfahrt über verschiedene Klimazonen der Erde hinweg entstand ein Stück mit Szenen, das sich weniger mit der Umwelt als vielmehr mit zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Themen befasst. Was das Regieduo Mirjam Dettwiler und Laura Bucher zusammen mit den jungen Darstellern in improvisierten Rollenübungen erarbeiteten, haben sie jeweils in Texte gegossen.

«Wir haben die dabei entstandenen Handlungen drehbuchartig festgehalten», sagte dazu Mirjam Dettwiler nach der Premiere am Freitagabend. «Es macht Spass, junge Menschen für das Theaterspiel zu begeistern», so das Fazit von Laura Bucher. Dabei hatten sie relativ wenig Zeit, begannen die Proben doch erst Ende Oktober. Auf die Frage, was für sie die grösste Herausforderung war, sagte Anna Voss als Darstellerin von Miss Harriet: «Ich musste immer sehr aufmerksam sein, damit ich meine Einsätze nicht verpasste.»

Ein breites Programmangebot

Am 18. Januar findet im Theater im Metalli bereits die nächste Premiere statt. Mit dem Stück «Die Unbekannte aus der Seine» von Ödön von Horvath wagen sich acht Darstellerinnen der Jungen Bühne an ein Werk mit literarischen Ansprüchen. Horvath sei ein Sprachkünstler gewesen, was eine präzise Umsetzung erfordere, so Stefan Koch, der zusammen mit Mirjam Walker Regie führt. Das Kinder- und Jugendtheater Zug feiert dieses Jahr als eine schweizweit einmalige Institution sein 30-jähriges Bestehen. Stefan Koch ist seit den Anfängen dabei und eine wichtige Stütze.

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