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Zug

International School krebst zurück

Das ehemalige Trumpf-Gebäude an der Ruessenstrasse wird wohl nicht zu einer Schule. Die International School of Zug and Luzern will es nicht mehr. Vielleicht auch, weil sie von der Gemeinde in die Pflicht genommen wurde.
Das ehemalige Trumpf-Gebäude in Walterswil wird nun nicht von der International School of Zug and Luzern (ISZL) bezogen.
(Bild: Patrick Hürlimann (29. September 2017)

Zoe Gwerder

Das ehemalige Trumpf-Gebäude in Walterswil steht wieder zum Verkauf. Die International School of Zug and Luzern (ISZL) bestätigt eine entsprechende Recherche der Zuger Zeitung. «Die ISZL hat den Verkaufsprozess des Trumpf-Gebäudes im Dezember 2018 eingeleitet», so die schriftliche Antwort der Schule. Man habe die Verhandlungen mit der Gemeinde Baar über den Bau einer neuen Zufahrtsstrasse und eines temporären Parkplatzes zur Lösung des Verkehrsproblems im Januar 2019 abgeschlossen. Und, die ISZL spricht sich für den Standort auf dem Gelände der Stiftung Don Bosco Walterswil aus: «Die Schule freut sich auf eine weitere Partnerschaft mit Don Bosco und der Gemeinde Baar.» Sie überprüfe «langfristige Planungsmöglichkeiten».

Die Frage, weshalb die ISZL das Trumpf-Gebäude wieder verkauften wolle, und ob der Entscheid mit der für den Schulbetrieb nötig gewordenen Umzonung zusammenhange, wurde hingegen nicht beantwortet. Es seien derzeit noch Ferien und die Verantwortlichen deshalb schwierig zu erreichen.

2017 sah alles anders aus

Der eingeleitete Verkauf soll den Entscheid vom September 2017 rückgängig machen. Die ISZL hatte damals den Zuschlag für das Gebäude erhalten – um mehr Platz für die Schule zu schaffen – und hat damit die Gemeinde und ihre Stiftung vor den Kopf gestossen. Denn beim 2016 in Kraft getretenen Bebauungsplan mit Sonderzonen für alten den Standort Walterswil, bestand eigentlich die Abmachung mit der Gemeinde, dass die Schule im Gegenzug das Verkehrschaos bei der Einfahrt zur Schule lösen würde. Bei der geplanten Dreifachturnhalle wurde zudem der Gemeinde Baar versprochen, dass diese von Baarer Vereinen mitgenutzt werden kann. Dies war nun unsicher.

Dass sich die Schule nun für den aktuellen Standort, bei der Stiftung Don Bosco Walterswil entschieden hat, freut den Stiftungsrat, wie Vizepräsident Paul Langenegger sagt. «Für uns macht das neue Perspektiven auf.» Man müsse nun an einen Tisch sitzen und schauen, wie es weiter gehe.

Gemäss dem Baarer Bauchef, Jost Arnold, hatte die Gemeinde Druck gemacht. «Es war eine Auflage, dass die Zufahrt zur Schule neu gelöst wird.» Deshalb sei man aktiv geworden und habe die Schule nun an ihre Pflichten erinnert. «Sobald diese Zufahrt und provisorische Parkplätze gemacht sind, ist sie frei.» Nur für die Provisorien müsse die ISZL noch definitive Lösungen finden. «Ich denke, am Schluss gibt es eine gute Sache.»

Niemand sagt, wies weiter geht

Wie es nun weitergeht, war von der Schule nicht zu erfahren. Auch die Gemeinde Baar sowie die Stiftung Don Bosco gaben an, nicht weiter über die Pläne der ISZL informiert zu sein. Abgemacht sei einzig, dass das Verkehrsproblem gelöst werde und die Schule danach eine Lösung zum Ersatz der Provisorien suche.

Der Bebauungsplan ist seit Anfang 2016 in Kraft. Er sieht vor, mit einem Schulhaus die Provisorien zu ersetzen sowie einen Doppelkindergarten, ein Parkhaus, eine Dreifachturnhalle mit entsprechender Aussenanlage zu errichten. Für die neue Zufahrtsstrasse ist vorgegeben, dass diese direkt ab der Sihlbruggerstrasse erfolgen muss. Dort soll eine neue Walterswilerstrasse entstehen. Für das Bringen und Holen der Schüler kann der Hartplatz neben der Dreifachturnhalle als «Drop of Zone» benützt werden. Die bestehende Zufahrtsstrasse soll später zurückgebaut werden und nur noch dem Langsam- und Fussverkehr dienen.

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