notifications
Zug

Ins legendäre Bommerhüttli im Hürital sollen Mieter einziehen

Dem 1668 in Unterägeri erbauten Haus steht eine lange Sanierung bevor. Diese kommt die Korporation teuer zu stehen.

Das Bommerhüttli ist ein altes Haus, das sicherlich viel erlebt hat. Denn es steht seit über 350 Jahren im Hürital in Unterägeri und ist Bestandteil einer bekannten Dorfgeschichte (siehe Box). Das Alter geht aus dem Bericht der Architekten hervor, die das der Korporation gehörende Bommerhüttli in den nächsten Monaten sanieren werden. Dafür hat die Gemeindeversammlung im vergangenen Frühjahr 1,9 Millionen Franken gesprochen. Es sind zwei Wohnungen geplant, die vermietet werden. Das Baugesuch liegt derzeit bei der Gemeindeverwaltung auf.

Alfons Heggli vom zuständigen Zuger Architekturbüro Zumbühl&Heggli sagt, dass das dreigeschossige Gebäude sich entgegen dem ersten Eindruck in einem verhältnismässig guten und in nahezu ursprünglichen Zustand befinde. Das Ziel sei, bei der Sanierung möglichst viel Originales zu erhalten. «Es gilt, den Charakter beziehungsweise die Seele des Gebäudes zu bewahren», drückt er es aus. Dabei haben sich die auf die Sanierung alter Häuser spezialisierten Architekten auch an zahlreiche Auflagen zu halten, schliesslich steht das Bommerhüttli unter Denkmalschutz. Es sei eine grosse Herausforderung gewesen, die Wünsche aller Involvierten zu berücksichtigen, sagt Heggli.

Beim Bommerhüttli handle es sich um einen typischen Vertreter ländlicher Häuser aus dieser Zeit. Es gebe im Kanton Zug – in den Berggemeinden, aber auch im Ennetsee – weitere Beispiele dafür. «Besonders beim Bommerhüttli ist, dass es sich um einen Vielzweckbau handelt», sagt Heggli. So wird ein Gebäude genannt, bei dem Wohnteil und Wirtschaftsteil – in diesem Fall eine Stallscheune – unter einem Dach liegen. Entstanden sind sie allerdings nicht zur gleichen Zeit: Der Stall sei noch älter als das Wohnhaus, sagt Heggli.

Abgeschiedene Wohnlage

Das seit längerem unbewohnte Haus soll ab dem Frühjahr 2020 während etwa eines Jahres umfassend saniert werden. Die äussere Erscheinung soll – wie auch die Raumeinteilung – beibehalten werden. Die zwei Wohnungen, je eine in der ehemaligen Stallscheune und im Wohngebäude, werden mehrgeschossig und nebeneinanderliegen. Remo Iten, Liegenschaftsverantwortlicher der Korporation Unterägeri, spricht von «besonderen Wohnungen, die sich an Liebhaber richten. Denn das Haus ist sehr alt und liegt abgeschieden – das trifft nicht jedermanns Geschmack.» Nach Itens Einschätzung würde ein privater Investor die Kosten und das Risiko einer Sanierung kaum auf sich nehmen.

Die Korporation Unterägeri tut das als Gegenleistung infolge einer Vereinbarung mit dem Kanton Zug. Im Jahr 2011 errichtete sie auf der Parzelle, auf der das Haus liegt, ihren Forstwerkhof. Im Gegenzug habe man sich verpflichtet, dem denkmalgeschützten Zeitzeugen eine Zukunft zu ermöglichen, erklärt Remo Iten.

Kommentare (0)