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Zug

In der Stadt Zug entsteht ein Archivzentrum

An der St. Oswalds-Gasse soll gegen Ende 2020 ein Archivzentrum entstehen. Wie das Doku-Zug in die Bibliothek Zug integriert werden soll, ist Gegenstand eines Konzeptes, das schon bald abgeschlossen ist.

Für das Dokumentationszentrum an der St. Oswalds-Gasse war das vergangene Jahr keines der ruhigen Sorte. Im Jahresbericht vergleicht es Sara Marty, Geschäftsführerin von Doku-Zug, mit einem Fluss mit «Wirbeln und Stromschnellen», die das Navigieren anspruchsvoll machten. Denn für den gleichbleibenden Betrieb fehlt mittel- und langfristig das Geld. Gefunden wurde die Lösung mit der Integration in die Bibliothek Zug. Die Bibliothek erhält den für die Region Zug relevanten Bestand als Schenkung von Doku-Zug-Gründer und Landis+Gyr-Erben Daniel Brunner.

Damit konnte gemäss Sara Marty eine «nachhaltige Lösung für unsere Dokumentationssammlung und die verbundenen Dienstleistungen» gefunden werden. Nun kümmert sich eine Projektgruppe aus Vertretern von Doku-Zug, Stadtarchiv und Bibliothek Zug um die Eingliederung des Bestandes und der Dienstleistungen in die Struktur der städtischen Bibliothek. Dies unter der Ägide von Andreas Steigmeier vom Archivdienstleister «Docuteam». Sara Marty erklärt: «Wir befinden uns am Ende der Konzeptphase.» So habe die Gruppe in einem Schriftstück festgehalten, wie die Integration funktionieren könnte.

Gefragte Dienstleistungen schwer zu finanzieren

Besagtes Konzept geht jetzt zu Stadtrat und Stiftungsrat. «Sie können Anpassungen verlangen. Wir hoffen, dass es im Grossen und Ganzen so akzeptiert wird», so die Geschäftsführerin. Wenn alles wie erhofft klappt, sollte es bis Ende August grünes Licht für die Umsetzung geben. «Wir wären bereit, im September zu starten. Vorausgesetzt die nötigen Budgets werden genehmigt, wäre Doku-Zug im November 2020 in die Bibliothek Zug integriert», sagt Sara Marty und betont gleichzeitig, die Ungewissheit des von der Projektgruppe vorgeschlagenen Fahrplans.

Die Integration des Dokumentationszentrums ist keine einfache Aufgabe: Denn nun sind «Details» gefragt. «Dabei geht es um die Abklärungen von Datenformaten oder welche Dossiers genau physisch umziehen werden. Wo lagern die nachher? Solche Fragen mussten wir lösen», erklärt Sara Marty. Das Ziel ist klar: «Für den Kunden soll sich nichts ändern. Ausser dass die Dienstleistung nicht mehr in den gleichen Räumlichkeiten wie vorher stattfindet.» Marty spricht vom Know-how-Transfer, der stattfinden müsse. Und trotz beeindruckender Zahlen im Jahresbericht (siehe Box) ist sie ernüchtert: «Es ist paradox. Unsere Dienstleistungen sind gefragt und werden geschätzt, was uns motiviert. Aber privat finanzieren lassen sie sich nicht. Das ist eine bittere Erkenntnis. Umso glücklicher sind wir, dass die Stadt Zug den Wert von Doku-Zug für die Bevölkerung anerkennt.»

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