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Zug

Impfoffensive des Bundes: Der Kanton Zug will vorderhand keine weiteren Impfstellen schaffen

Der Kanton Zug stehe bezüglich der Impfquote und des Impfangebots vergleichsweise gut da, betont Gesundheitsdirektor Martin Pfister. Dennoch will man prüfen, ob noch mehr möglich ist.
Gesundheitsdirektor Martin Pfister.

(Bild: Matthias Jurt (Zug, 17. Dezember 2020))

Cornelia Bisch

Hundert Millionen Franken will der Bundesrat für weitere Impfaktionen ausgeben. Teil davon ist die in der Woche vom 8. bis zum 14. November stattfindende Impfoffensive. Erklärtes Ziel ist eine Million Geimpfte. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zug unterstützt diese Massnahme und prüft, wo innerhalb des Kantons noch Potenzial vorhanden ist.

«Eine hohe Impfquote weist uns den Weg zurück in die Normalität», erklärt Gesundheitsdirektor Martin Pfister. Er finde es deshalb sinnvoll, wenn sich der Bundesrat und die Kantone für jede Impfung einsetzten. «Wir sollten möglichst bald die Massnahmen ganz aufheben können. Danach sehnen wir uns alle, das brauchen aber auch die spannungsgeladene Gesellschaft und die Wirtschaft.» Voraussetzung dafür sei eine genügend hohe Impfquote.

Ein Gespräch mit einer Fachperson kann helfen

Man will nun aber im Kanton Zug nicht Jagd auf Ungeimpfte machen und diese überreden. «Wichtig ist, dass alle, die grundsätzlich zu einer Impfung bereit sind, sich auch impfen lassen», so Pfister weiter. Manchmal helfe es, wenn man sich nochmals durch eine Fachperson, beispielsweise eine Hausärztin oder einen Apotheker, informieren lassen könne. «Es kursieren viele Falschinformationen. Ich akzeptiere jedoch, dass sich nicht alle impfen lassen wollen, auch wenn ich das bedaure.»

Vorderhand würden keine weiteren Impf- oder Beratungsstellen geschaffen. Mit der Impfung ohne Voranmeldung im Impfzentrum in Baar, das täglich geöffnet sei, und dem wöchentlich stattfindenden «Freitagsimpfen» in neun Zuger Apotheken stelle man bereits heute ein niederschwelliges Impfangebot bereit. «Neben den behördlichen Informationen tragen die Hausärztinnen und Hausärzte, aber auch Pflegende in Institutionen sowie die Mitarbeitenden der Apotheken, die als Fachpersonen grosses Vertrauen geniessen, wesentlich zur sachlichen Aufklärung bei.»

Impfen sei für keinen Leistungserbringer ein Geschäft. Die Leistungserbringer würden damit jedoch ihre Verantwortung in der Gesundheitsversorgung wahrnehmen. «Vielerorts decken die Tarife den Aufwand nicht. Im Impfzentrum übernimmt der Kanton das Defizit.»

Zertifikat hat viel Freiheit zurückgegeben

Dass der Bundesrat nun auf die vorgeschlagene Idee einer Vermittlungsprämie verzichtet, befürwortet Martin Pfister. «Die Schweiz hat bislang bewusst auf finanzielle Anreize bei der Impfung verzichtet. Das sollten wir beibehalten.»

Bezüglich einer möglichen Abschaffung der Zertifikatspflicht äussert sich der Regierungsrat vorsichtig zustimmend: «Wir haben im Moment Respekt vor den kälteren Temperaturen. Zudem wissen wir nicht, ob die Herbstferien einen Einfluss auf die Fallzahlen haben.» Wenn jedoch keine Überlastung des Gesundheitswesens mehr drohe, dann sei er für eine stufenweise Aufhebung der Massnahmen. «Diese Entwicklung sollten wir bald sehen. Wichtig ist, dass unsere Gesundheitsversorgung funktioniert, auch für Nicht-Covid-19-Patientinnen und -Patienten.»

Das Zertifikat habe trotz angespannter Situation viel Normalität zurückgebracht. «So können zum Beispiel viele Veranstaltungen wieder fast ohne Einschränkungen durchgeführt werden.» Eine Annahme des Covid-Gesetzes bei der Abstimmung vom 28. November sei deshalb für die Gesellschaft, die Wirtschaft, den Sport, die Kultur und den Tourismus von grosser Bedeutung. «Bei dieser Abstimmung geht es in erster Linie um das Zertifikat. Bei einer Ablehnung muss gegebenenfalls wieder auf die früheren Höchstzahlen, Abstandsregeln und die Maskenpflicht zurückgegriffen werden, die dank der Zertifikatspflicht vielerorts aufgehoben werden konnten.»

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