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Geschichten mitten im Wald beim Baarer Lichterweg

Unter dem Motto «Gschichte am Füür» fand am Samstag beim Lichterweg ein Märchenabend statt. Auf dem Waldsofa bei loderndem Feuer lauschte eine Gruppe den Erzählungen von Maria Greco.
Maria Greco beim Erzählen. (Bild: Stefan Kaiser (Baar, 16. Dezember 2018))

Nadine Wyss

Der Baarer Lichterweg ist mittlerweile nicht mehr aus dem vorweihnachtlichen Programm wegzudenken. Er begeistert seit 2014 etliche Besucher. Schreitet man dem Weg entlang hinauf bis Kapelle und Wald, eröffnet sich eine tolle Aussicht auf Baar und das Lichtermeer. Hat man die Möglichkeit, den spannenden Geschichten von Maria Greco zu lauschen, taucht man ein in eine andere Welt ein.

Auf dem Waldsofa, einem kreisförmigen Holzgeflecht mit Abdeck- und Sitzmöglichkeiten, wo sich sonst Spielgruppenkinder bei winterlichen Temperaturen am Feuer aufwärmen und eine warme Suppe löffeln, haben sich am Samstag bei Dunkelheit einige Familien eingefunden. Anfangs war der Besucherandrang noch etwas spärlich, am Schluss jedoch praktisch jeder Platz besetzt. Nachdem es letztes Jahr geregnet hat, gibt sich Maria Greco dieses Jahr zufrieden. «Es kam schon vor, dass ich drinnen nur Kinder hatte, die Eltern standen draussen.»

Spannende Märchen

Maria Greco verstand es, die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. Gekonnt vermochte sie die Spannung aufrechtzuerhalten, mit Mimik und Gestik sowie archaischer Wortwahl die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. Mit ihrer rauen Stimme erzählte sie insgesamt vier Geschichten. Es ging um ein Mädchen mit einem grossen Herz, welches praktisch nichts besass und trotzdem auch das noch ihr letztes Hemd verschenkte. Auf die Frage hin, ob jemand aus der Runde die Geschichte kenne würde, kam die Antwort: «Das ist Sterntaler.» Die zweite Erzählung handelte von Frau Holle, die sich gelegentlich in eine andere Figur, bei dieser Geschichte in eine Bettlerin, verwandelt hatte. «Warum macht Frau Holle das?» kam dann auch prompt die Frage aus dem Publikum. «Es gibt Zauberfiguren, die sich gelegentlich verwandeln, um zu testen, wer ein gutes Herz hat», war die Antwort der Geschichtenerzählerin. Es folgte die Geschichte vom Kind mit der Glückshaut, das immer Glück hatte und am Schluss gar den geizigen König ausser Gefecht setzte. Das letzte Märchen handelte von einem armen Mann, welcher es schaffte, den Teufel zu überlisten. Mario Greco bedankte sich darauf bei den Zuhörern und verabschiedete sich vom Publikum. Die einen blieben noch etwas am lodernden Feuer sitzen, anderen holten sich einen warmen Punsch. Auf dem Weg zurück wird sich mancher Erwachsene gefragt haben: Wo bleibt denn die Moral meiner Geschichte?

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