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Gerade erst eröffnet und nun den ganzen Sommer zu: Der Wirt im «Sapori's» hat besonders Pech

Felipe Mulatos Lokal in der Suurstoffi bleibt wegen Unwetterschäden für mehrere Wochen geschlossen. Trotz der schwierigen Situation ist der Gastronom optimistisch.
Im Innenraum des Restaurants von Felipe Mulato ist nichts kaputtgegangen. Das Problem liegt im Untergeschoss, wo die zentrale elektrische Infrastruktur zerstört wurde. (Bild: Maria Schmid (Rotkreuz, 2. August 2021))

Rahel Hug

Als wären die Gastronomen durch die Corona-Einschränkungen nicht schon genug gestraft: Nun macht auch vielen die Witterung einen Strich durch die Rechnung. Besonders Pech hat Felipe Mulato, der Wirt des italienischen Restaurants Sapori’s in Rotkreuz. Erst Mitte Mai hat er sein Lokal im Erdgeschoss des Hochhauses Aglaya in der Suurstoffi eröffnet – und nun ist das Restaurant schon wieder geschlossen. Grund ist das Unwetter vom 21. Juni, das in Rotkreuz besonders stark gewütet hat. Im Untergeschoss des Hochhauses zerstörten die Wassermassen zentrale Infrastruktur. «Es bricht uns das Herz, dass wir euch den ganzen Sommer lang nicht bekochen und bedienen dürfen», heisst es auf der Website des Betriebs.

Felipe Mulato, der in Baar bereits das «La Strada» führt, wollte sein zweites Restaurant im Zentrum von Rotkreuz eigentlich schon früher eröffnen. Wegen baulicher Massnahmen kam es jedoch zu Verzögerungen. Am 11. Mai war es dann so weit. «Mit dem Start waren wir sehr zufrieden. Besonders die Rückmeldungen von Bewohnern der Suurstoffi waren positiv.» Und dann, nach nur sechs Wochen, kam der «harte Schlag», wie es Mulato beschreibt. Im Innenraum des Restaurants sei nichts kaputtgegangen, auf der Terrasse habe der Gewittersturm jedoch einen Totalschaden verursacht. Ausserdem: Die ganzen elektrischen Einrichtungen fielen aus. Lüftung und Kühlung funktionierten nicht mehr, wie der Gastronom schildert.

«Wir mussten sämtliche Ware aus den Kühlschränken wegwerfen.»

Der Wirt geht davon aus, dass er im September wieder Gäste im «Sapori’s» empfangen kann. Das bestätigt auch die Eigentümerschaft, die Immobilienunternehmung Zug Estates. Philipp Hodel, Leiter Kommunikation, schreibt auf Anfrage: «Es muss ein Teilersatz der gewerblichen Lüftungs- und Kälteanlage vorgenommen werden, die Wärmepumpe und die Mess- und Regeltechnik müssen ersetzt werden. Aufgrund des aktuellen Terminplans gehen wir davon aus, dass per Anfang September der Betrieb wieder aufgenommen werden kann.»

Nun muss er wieder bei null anfangen

Bis dahin müssen die neun Angestellten von Felipe Mulato Ferien abbauen, da er sie momentan nicht einsetzen kann. Die Abklärungen mit der Versicherung seien im Gang, erklärt der Betreiber. «Ich musste zum Glück keine Kündigungen aussprechen.» Trotz der schwierigen Situation ist er – nachdem er den unmittelbaren Schock inzwischen verdaut hat – optimistisch. «Wir müssen nun quasi wieder bei null anfangen, vor allem auch, was das Marketing betrifft. Doch ich freue mich schon, wenn wir im September wieder eröffnen dürfen.»

Im «La Strada» laufe das Geschäft hingegen im Moment besser. «Im letzten Coronajahr haben wir durch unsere Entscheidung, Take-away anzubieten, überlebt. Das hat in der komplizierten Situation geholfen.»

Die Pflanzen auf dem Hochhaus wurden nicht beschädigt

Das Gartenhochhaus Aglaya hat seinen Namen nicht ohne Grund, es ist bis zuoberst mit Bäumen und Sträuchern bestückt. Die Pflanzen haben dem Unwetter standgehalten, wie Philipp Hodel ausführt: «Uns sind keine dauerhaften Schäden bei den Pflanzen bekannt. Die Wurzelballen der grossen Bäume sind mit einer Gitterkonstruktion verbunden, zudem sind diese mit Seilen an der Gebäudekonstruktion verankert, sodass sie auch starken Windböen standhalten.» Neben dem Aglaya sei ein weiteres Bürogebäude in der Suurstoffi betroffen. Hodel: «Auch hier laufen die Reparaturarbeiten nach Plan.»

Der 21. Juni ist bereits eine Weile her, inzwischen folgten weitere Gewitter. Rotkreuz wurde am 28. Juni und am 25. Juli noch einmal stark getroffen. Durch die folgenden Unwetter sind aber in der Suurstoffi gemäss Philipp Hodel keine Schäden mehr entstanden.

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