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Oberägeri

FDP verteidigt ihren Sitz

Beat Strebel zieht neu ins Gremium ein. Er erreichte 1356 Stimmen, sein Kontrahent von der SVP, Thomas Müller, 776 Stimmen.
Beat Strebel ist neuer Oberägerer Gemeinderat.  (Bild: PD)
Thomas Müller, der Kandidat der SVP. (Bild: PD)

Rahel Hug

Zwei CVP-Sitze, zwei FDP-Sitze und ein Sitz für das Forum: An der Parteienzusammensetzung im Oberägerer Gemeinderat ändert sich nichts. An der Ersatzwahl vom Sonntag für den Sitz von Schulvorsteher Marcel Güntert (FDP), der die Nachfolge von Gemeindepräsident Pius Meier (ebenfalls FDP) antritt, konnten die Liberalen ihren Sitz verteidigen. Der Versuch der SVP, nach dem Sitzverlust im Jahr 2018 wieder ins Gremium einzuziehen, scheiterte.

Der neue FDP-Gemeinderat heisst Beat Strebel. Er erreichte 1356 Stimmen. Sein Kontrahent von der SVP, Thomas Müller, brachte es auf 776 Stimmen. Die Stimmbeteiligung lag bei 58 Prozent.

Viele Herausforderungen kommen auf das Dorf zu

Beat Strebel lebt seit zwölf Jahren in Oberägeri und leitet die Ortspartei seit vier Jahren als Co-Präsident. Er ist Projektleiter in der Finanzindustrie und lebt in Partnerschaft. Beat Strebel ist Vater von drei erwachsenen Töchtern.
Einen so deutlichen Wahlsieg hat er nicht erwartet, wie er auf Anfrage sagt. «Das Ergebnis freut mich sehr. Thomas Müller hatte den Einheimischen-Bonus, den ich nicht vorweisen kann. Trotzdem ist es mir gelungen, der Bevölkerung zu zeigen, dass ich mich aktiv für Oberägeri einsetze.»

Er spricht damit unter anderem sein bisheriges Engagement in der Strategiekommission und der Gesamtkommission Ortsplanungsrevision an. «Ich denke aber auch, das Wahlergebnis widerspiegelt die erfolgreiche politische Arbeit der FDP-Ortspartei in den letzten Jahren.»

Am meisten freut sich Beat Strebel auf die Zusammenarbeit mit den anderen vier Gemeinderäten. Er sieht viele Herausforderungen auf Oberägeri zukommen. Der Freisinnige erwähnt beispielsweise die anstehende Ortsplanungsrevision, die Gemeindefinanzen und die finanziellen Auswirkungen der Coronapandemie, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bezahlbarer Wohnraum oder eine Altersstrategie: «Das Ägerital ist im Schweizer Vergleich etwas überaltert», erklärt Strebel.

Es müsse gelingen, für die ältere Bevölkerung ein umfassendes und zeitgemässes Angebot mit betreutem Wohnen zu schaffen. Gleichzeitig gelte es, der Abwanderung von jungen Leuten aus dem Ägerital entgegenzuwirken. Hier sei das Angebot von preisgünstigem Wohnraum zentral.

Thomas Müller zeigt sich auf Anfrage enttäuscht über den Wahlausgang: «Mit einem so klaren Resultat habe ich nicht gerechnet.» Offenbar entspreche sein Profil nicht dem, was sich die Bevölkerung im Gemeinderat wünsche. «Ich muss aber das Ergebnis zuerst noch in Ruhe analysieren», sagt er.

Das Engagement für Oberägeri geht weiter

Für ihn steht fest, dass er sich auch weiterhin in der Lokalpolitik engagieren und nicht die Faust im Sack machen will. Er ist Präsident der SVP-Ortspartei. Kürzlich hat er eine Motion eingereicht, in der transparente Zahlen bei Beteiligungen der Gemeinde an privaten Gesellschaften gefordert werden. Müller sagt: «Wir bleiben natürlich an diesem Thema dran und werden auch weitere Vorstösse einreichen.»

Der Oberägerer Gemeindepräsident Pius Meier tritt bekanntlich infolge seiner schweren Corona-Erkrankung per Ende März zurück. Marcel Güntert wurde in stiller Wahl als Nachfolger von Meier gewählt.

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