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Zug

Fragwürdiger Entscheid

Reporter Christopher Gilb über Tixi Taxis auf der Busspur.
Bild: stk

Christopher Gilb

Die rund 800 Meter lange Busspur an der Chamerstrasse mitbenutzen zu dürfen, das beantragte der Verein Tixi Zug beim Regierungsrat. Dies, weil es aufgrund der Verkehrslage für den Fahrdienst für Menschen mit Behinderungen zunehmend schwierig sei, die Fahrgäste rechtzeitig zu Therapien und Arztbesuchen zu bringen. Diese Anfrage ist nicht aus der Luft gegriffen, denn auch Taxis dürfen diese Spur mitbenutzen.

Der Regierungsrat lehnte das Anliegen trotzdem ab. Weil es sich zusammengefasst in der Güterabwägung nicht rechtfertige, die Busspur für weitere Verkehrsteilnehmer zu öffnen. Als einen Grund nennt Sicherheitsdirektor Beat Villiger gegenüber unserer Zeitung, dass andere Verkehrsteilnehmer verunsichert werden könnten, da Tixi im Gegensatz zu den konzessionierten Taxis über keine Leuchtschilder verfügen würden. Auch heisst es, dass die Verkehrsordnung nicht ausschliesse, «dass mobilitätsbehinderte Personen öffentliche Linienbusse oder kommerzielle Taxis benützen».

Zu lange Fahrzeiten durch Verkehrsprobleme sowie damit verbunden zu hohe Preise für die Fahrgäste, dies waren die Argumente, wieso die Fahrt von Taxis auf der Busspur einst zugelassen wurde. Es ging im weitesten Sinn also um die Existenz der Taxiunternehmen. Das ist immer ein gutes Argument. Die Gesundheit von Menschen mit Behinderungen, die eben nicht auf den Bus ausweichen können und noch weniger als andere keinen Arzttermin verpassen sollten, aber auch. Die Argumente des Regierungsrates überzeugen nicht, dass er sich auf Eigenheiten der Verkehrsordnung stützt, wirkt deplatziert. Zudem kenne ich zumindest niemanden, der nicht fähig ist, ein Tixi Taxi von einem normalen Fahrzeug zu unterscheiden.

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