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Zug

Ein Zuger Schulprojekt auf besten Wegen

Das Projekt «Time-In» der Schulen Baar hat im ersten Umsetzungsjahr 19 Herausforderungen gemeistert.
Schulleiter Phillipe Lau und die Verantwortliche Leiterin «Time-In» Cornelia Simmen schauen sich in den Räumlichkeiten des «Time-In» im Schulhaus Sternmatt zwei in Baar die täglichen Ziele, die sich die Kinder aus dem Projekt vorgeben, an. (Bild: Stefan Kaiser (Baar, 29. Juni 2020))

Tijana Nikolic

Seit fast einem Jahr führen die Schulen Baar das Projekt «Time-In» im Schulhaus Sternmatt zwei in Baar, ein Angebot für Schüler mit herausforderndem Verhalten. «In 19 anspruchsvollen Situationen waren im ersten Jahr die Fachpersonen Cornelia Simmen und Christian Hürlimann zuerst vor Ort in den Schulen beratend involviert und haben danach fünf Kinder im ‹Time-In› unterrichtet», sagt Philippe Lau, Schulleiter und pädagogischer Leiter «Time-In» Schulen Baar. Das heisst, dass diese Schüler aus dem regulären Unterricht für vier bis sechs Wochen herausgenommen wurden und an mehreren Tagen oder auch die ganze Woche im Sternmatt zwei von Heilpädagogen unterrichtet wurden. «Hierzu kommt es erst nach intensiver Arbeit der beteiligten Lehrpersonen in der Klasse des Kindes und in Absprache mit den Eltern», so Cornelia Simmen, Verantwortliche Leiterin «Time-In».

Ausgestattet ist das Schulzimmer des «Time-In» mit Pulten für die Schulaufgaben, mit einer Spielecke, mit einem Tisch für das gemeinsame Essen, für Gespräche oder Spielrunden sowie mit einer Küche für die gemeinsame Zubereitung der Mahlzeiten. Bei den verschiedenen Aktivitäten würden sich die Kinder intensiv erleben. «Das geschieht beim Spielen, beim Kochen, beim Lernen im Schulzimmer oder auch beim Feuer machen im Wald», erläutert Simmen. In gemeinsamen oder Einzelgesprächen werde das eigene Verhalten sowie Erwartungen an die Beziehungen zu Mitschülern und Lehrpersonen zum Thema. Auch die Eltern seien immer aktiv einbezogen worden, und es hätten regelmässig Gespräche mit ihnen stattgefunden.

Die Rückkehr hat bei allen gut geklappt

Da sei beispielsweise eine Unterstufenschülerin, die Angst vor neuen und ungewohnten Situationen hatte, ins «Time-In» gekommen. Denn durch ihre Angst habe sie die Mitarbeit in ihrer neuen Klasse verweigert. «Wir gaben ihr die Aufgabe, mit Oberstufenschülern Brötchen aufzubacken und diese begleitet am Pausenkiosk zu verkaufen», erklärt Simmen. Beim ersten Verkauf habe sie sich kaum getraut, zu den älteren Schülern aufzuschauen. Mit sanftem Druck beharrten die Heilpädagogen darauf, dass sie die Aufgabe trotzdem wahrnehme. «Doch bereits beim übernächsten Mal fühlte sie sich schon sicherer und fing an, sich mit den Oberstufenschülern zu unterhalten», erinnert sich Simmen stolz zurück. Mittlerweile berichteten ihre Eltern darüber, dass das Mädchen einen Buchvortrag vor der ganzen Klasse gehalten habe. «Solche Rückmeldungen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind», findet Lau. Soweit hätte «Time-In» den fünf Kindern, ihren Klassen, den Lehrpersonen und den Eltern im ersten Umsetzungsjahr geholfen, und es seien keine zusätzlichen Massnahmen nötig gewesen. Während des Aufenthalts der Kinder im «Time-In» hätten die Klassenlehrpersonen intensiv mit den Schulsozialarbeitern und in Rücksprache mit den Heilpädagogen daran gearbeitet, die Rückkehr der Kinder vorzubereiten, die jeweils sehr positiv ausfiel.

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