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Zug

Ein Hertianer bleibt immer ein Hertianer

Patrick Fischer, der Coach der Schweizer Eishockeynati und Sven Probst, Vizechef der Heim-WM, kehren in ihre alte Schule in Zug zurück.
Der Nationaltrainer Patrick Fischer (rechts vom Maskottchen) und der stellvertretende Weltmeisterschaftsdirektor Sven Probst (links vom Maskottchen) mit Schülern vom Zuger Schulhaus Herti. (Bild: Patrick Hürlimann (Zug, 21. Januar 2020))

Marco Morosoli

«Let’s make history» steht auf jedem Plakat, das auf die Eishockey-Weltmeisterschaft in der Schweiz vom 8. bis zum 24. Mai hinweist. «Geschichte machen.» Der Schweizer Eishockey-Nationaltrainer Patrick Fischer und Sven Probst von der WM-Organisation (siehe Box am Ende des Textes) haben ihn gestern Morgen bei einer Präsentation im Schulhaus Herti in Zug als Einstiegshilfe gewählt. Ein guter Entscheid. Die Kinder hören den beiden etwas mehr als eine Stunde zu.

Die Wahl des Veranstaltungsorts kommt nicht von ungefähr. Probst (44) und Fischer (44) haben dort ihre Primarschulzeit in derselben Klasse verbracht. Sie haben, jeder auf seine Weise, Karriere gemacht und sind wieder an ihren Ursprungsort zurückgekehrt. Wie viele andere aus diesem Quartier im Westen Zugs. Einmal ein Hertianer, immer ein Hertianer. Mit Raphael Diaz spielt im aktuellen EVZ-Kader ein weiterer Hertianer mit.

Die Eisbahn in der Nachbarschaft haben die Heranwachsenden zu ihrem zweiten Wohnzimmer umfunktioniert. Patrick Fischer erzählt: «Ich bin nicht immer gut auf den Schlittschuhen gestanden.» Während des Vortrags erwähnt er, dass er Eishockey auch deshalb geliebt habe, da er sich «so verkleiden konnte». Fischer sei sogar im Tor gestanden: «Da habe ich noch viel mehr anziehen können.» Es ist – wohl zum Glück – eine kurze Episode geblieben.

Das Wolfsrudel auf der Jagd

Die beiden ehemaligen EVZ-Spieler Sven Probst und Patrick Fischer spielen sich immer wieder verbal den Puck zu. Der Nationaltrainer erklärt den rund 220 Schülern, wie er schliesslich zu seiner bekannten Leibchennummer 21 gekommen ist: «Die 20, die ich im Nachwuchs hatte, war besetzt.» Er verspricht den Schülern hinsichtlich der WM: «Wir wollen immer alles geben. Wir kämpfen für unser Land.» Die Schweizer Taktik umschreibt Fischer so: «Wir sind wie ein Wolfsrudel und gehen miteinander auf die Jagd.» Dieses «zusammen sind wir stark» ist ein Markenzeichen von Fischer, der seit 2015 Trainer der Nationalmannschaft ist.

Dieses «Mitreissen» zeigt sich sogar auf Stufe der EVZ-Senioren. Patrick Fischer trägt nicht nur wieder das Dress seines Stammclubs, sondern seine Anwesenheit spornt auch die anderen Seniorenspieler an. Gleiches lässt sich bei Einsätzen der Ex-Profis Sven Lindemann und Corsin Camichel sagen. Auch Sven Probst hatte einst auf der Senioren-Stufe seine Spielerlaufbahn verlängert.

Derzeit haben die zwei eloquenten Hockey-Botschafter aber alle Hände voll zu tun, um die Eishockey-Weltmeisterschaft zu einem Ereignis zu machen, das in der Erinnerung haften bleibt.

Als es gestern zum Schluss zum Autogramme holen geht, steigt der Lärmpegel wieder. Das WM-Maskottchen Cooly ist jedenfalls der Magnet schlechthin. Aber auch die Unterschriften der beiden Referenten sind gefragt. Ein Primarschüler hat sogar mangels einer anderen Fläche Patrick Fischer gefragt, ob er sein Autogramm auf den Pantoffeln platzieren kann. Wetten, dass diese bald zu Hause gewesen sind.

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